Freitag, 28. Dezember 2012

Jahresrückblick 2012

Das (Lauf)Jahr 2012 neigt sich langsam, aber sicher seinem Ende zu. Gerade noch an der Zeit, auf einen kurzen, oder auch längeren.., Blick zurück:

Januar 2012-Ein Katastrophenjahr (2011) lag hinter mir. Es konnte nur besser werden und das wurde es!


facts zum meinem Laufjahr 2012:
21 Wettkämpfe (davon 12 Bergläufe), zwei Höhentrainingslager (Schweiz&Kenia), etliche Tausend Lauf- und Radkilometer- und v. a. höhenmeter; verletzungs-/krankheitsbedingten Ruhetage: 1. 

Seit dem Frühjahr 2010 ist Wilfried Raatz mein Trainer. Gemeinsam erarbeiteten wir auch das Wettkampfprogramm. Dank Wilfried habe ich den "Kopf frei" und trainiere deutlich qualitativer als Früher. In vorhergehenden Jahren verbrachte ich "gefühlt" genausoviel Zeit mit "über das richtige Training grübeln", wie mit dem Trainingszeit selbst.. Jetzt trainiere ich, von den Umfängen her, im Jahresdurchschnitt ungefähr die Hälfte im Vergleich zu damals. Dadurch habe ich mich nicht nur sportlich verbessert, sondern auch allgemein etwas an Lockerheit gewonnen-und gewinnen ist doch immer gut, oder?!:-)

Gerade dieses, erfolgreiche Jahr zeigt, dass o. g. Probleme "history" und die Zusammenarbeit mit Wilfried auch langfristig erfolgreich ist. Ich befinde mich mittlerweile schon im, zugegebermaßen, fortgeschrittenen Sportleralter. Trotzdem merke ich, dass ich noch Einiges an Steigerungspotential habe und das "Ende der Fahnenstange" noch lange nicht erreicht ist!

Mein Wettkampfauftakt, Anfang Januar, anläßlich des "Snowrun" im schweizer Arosa, fiel nicht in´s Wasser, dafür in den Schnee.. Auf Grund von enormen Neuschneemengen, sagte der Veranstalter, wegen der Lawinengefahr, den Lauf kurzfristig ab. Als Ersatz gab es ein Trainingswochenende im Nobelhotel. Reines Training war aber ohnehin besser als ein Wettkampf, in Anbetracht meines bis dato ausbaubedürftigen Konditionsstandes. Mit Timo Zeiler beim gemeinsamen Lauftraining mitzuhalten, war schon intensiv genug für mich! Mit den Langlaufskiern, auf der von Neuschneemassen "begrabenen" Loipe, dass war auch nicht "Ohne".  

Zwei Wochen später stand ich, mittlerweile schon deutlich fitter, bei meinem einzigen "Heimatauftritt" 2012 am Start, dem Altöttinger Crosslauf über 8km. Nach einem spannenden Rennverlauf auf schneebedeckter Strecke, fehlte mir noch der richtigen "punch" in der Schlußrunde, den zwei Mitkonkurrenten, im Gegensatz zu mir hatten, -Rang 3.

Sechs Tage später stand dann, mit dem Auftakt zum Oberpfälzer Jura-Cross-Cup in Waldetztenberg, ein schwerer Cross durch tiefen Schnee, bergauf&bergab an. So macht Crosslaufen Spaß! Nach zu schneller Startrunde (mit Phillip Pflieger mitlaufend) brach ich kurz etwas ein, erholte mich aber wieder gut, verpaßte/verpennte aber in der Schußrunde den Abzweig in´s Ziel. Somit lief ich nochmal ein paar "Extrameter" und wurde "keine Ahnung wievielter;-)". Aber ich gewann, Dank Altersklassenwertung, noch einen Orangenkorb. War also nicht ganz umsonst;-), vom Trainingseffekt her sowieso nicht.

Im Februar wurde es dann schon etwas Ernster. Gutes Grundlagentraining, inkl. einiger Skilanglaufkilometer (Ruhpolding), sorgten für eine gute Leistung beim Halbmarathon im Rahmen der Ismaninger Winterlaufserie. Bis zur Schlußphase war es ein "taktischer fight". Erst auf dem Schlußstück dieses wahrlich winterlichen Laufes (Minus 15 Grad und vollkommen schneebedeckte Strecke) mußte ich zum spätereren Sieger abreißen lassen und belegte, knapp dahinter, Rang Zwei.

Die Formkurve stieg von Woche zu Woche. Das nutzte ich, um endlich einmal meine Schwäche im Crosslauf auszugleichen. Bei den bayerischen Crosslaufmeisterschaften in Buttenwiesen war ich dann tatsächlich besser als je zuvor im tiefen Geläuf unterwegs. "Cross pur" eine Mischung aus Schlamm&Schneematsch sorgte für mehr als nur knöcheltiefes Einsinken. Nach einem (wiedermal..) etwas forschem Beginn, bei dem ich zeitweise die Führung innehatte, wurde ich letztendlich guter Sechster. In den Vorjahren gelang mir nie auch nur eine Top 12- Plazierung bei Crossmeisterschaften.. Mit meinen Mannschaftskameraden vom LLC Marathon Regensburg wurde ich zudem bayerischer Vizemeister mit der Mannschaft.

Nach Schnee&Eis im Januar und Februar, läutete der März sozusagen den "Halbmarathonfrühling" ein. Wobei sich dieser auf zwei Rennen beschränkte, bzw. Eines. Das Training verlief exakt nach Plan, so dass meine Trainingszeiten/-leistungen ziemlich genau meinen Wettkampf(zeit)zielen entsprachen.

Ende März rannte ich, beim Augsburger Halbmarathon durch den Siebentischwald, von Beginn weg meinen "eigenen Stiefel". Auf der ersten von zwei Runden überquerte ich die 10km Marke in einer mittleren 32er Zeit, bis dato im Bereich meiner 10er PB. Zwischen km 15-18 verlor ich etwas Zeit. Die Strecke war auch nicht unbedingt Bestzeitentauglich. Somit verpaßte ich, mit 1:09:17 (immerhin neue Hm-PB), eine "1:08er Zeit". Mein Vorhaben, dies zwei Wochen später bei der Halbmarathon-DM "nachzuholen", wurde leider durch einen leichten grippalen Infekt zunichte gemacht.

Hierzu ist zu bemerken, dass dies die einzige schwerwiegendere Beieinträchtigung des gesamten Jahres war. Eigentlich handelte es sich nur um eine leichte Erkrankung und der einzige Tag 2012, an dem ich verletzungs- oder krankheitsbedingt pausieren mußte! Alleine das macht aus dieser Saison schon eine persönliche Erfolgsaison. Wermutstropfen: eine Woche rein ruhiges/lockeres Training, ohne Intensitäten ist, kurze Zeit vor dem Ziel "persönliche Bestzeit", "zu wenig", auch im Hinblick auf die DM-Mannschaftswertung . Eine mittelmäßige Leistung, "nur um dabei zu sein", dass ist nicht "mein Ding". Außerdem steht die Gesundheit an erster Stelle: "weniger ist manchmal mehr".

Nach Cross und Halbmarathon, (er)wartete ich schon sehnsüchtig den Einstieg in die Berglaufsaison. Relativ spontan verbrachte ich hierfür fast den gesamten Monat Mai im schweizer Andermatt/Kanton Uri, in der Höhe (1440m über Nn). Danke Sophie!!! Die Bedingungen waren zwar z. T. extremst winterlich, z. B. z. T. knietiefes im Schnee laufen und Winterklamotten "wie im Januar".

Aus dem (Winter-)Trainingslager heraus unternahm ich, Mitte Mai, einen Abstecher nach Österreich. In Feldkirch/Vorarlberg, beim Älpele-Berglauf, mühte ich mich, auf der unrthymischen Strecke "Tempo zu machen". Im Regen&Nebel verlor ich aber meinen südtiroler Scott-Teamkollegen, Gerd Frick, vor mir bald aus den Augen. Wenigstens war ich, im Ziel, froh, unterwegs nicht die korrekte Streckenführung aus den Augen verloren zu haben. Der zweite Platz war ein schönes Ergebnis, der Zeitrückstand allerdings weniger..

Das erste Berglauf-Highlight folgte bald darauf. Beim Gamperney-Berglauf in Grabs/Kanton St. Gallen, wo ich, über die Jahre, fast "daheim bin"-Danke an Hildgard&Florian! Doch aus dem Bergmarathon-(Schnee)Höhentraininglager (was für eine Wortkreation;-) heraus, fehlte doch Einiges an "Spritzigkeit". Letztendlich wurde ich immerhin Fünfter, mein bis dato bestes Ergebnis beim "Gamperney".

Der erste Saisonhöhepunkt 2012, der LGT-Alpin-Liechtensteinmarathon, zugleich DLV-Qualifikation für die diesjährige Berglauf-Langdistanz-WM, war dann eine ganz neue Erfahrung für mich. Schon vom ersten Kilometer an fühlte ich mich irgendwie nicht sonderlich gut. Das Laufgefühl war "zäh", wenn auch einigermaßen problemlos. Beim ersten langen Anstieg hieß es dann aber fast "Endstation". Größere Magenprobleme ließen schnelles Laufen nicht mehr zu. Ich verlor Platz um Platz und mein Ziel "Top Drei", wich dem Ziel "aufgeben so bald wie logistisch möglich". Auf dem höchsten Punkt der Strecke sagte ich mir jedoch "entweder oder" und versuchte wenigstens bergab "alles zu versuchen" und zu schauen "ob es vielleicht doch noch weitergeht". Eigentlich nicht die Einstellung die es bei so einem langen und schweren Lauf braucht.. Aber es "lief" und wie! Ich machte wieder Plätze und Zeit gut. Nach dem rasanten Downhill, hatten sich die Magenprobleme schon etwas reduziert. Bei Kilometer 25 lief ich deshalb auch an meinem Trainer vorbei und stieg nicht, wie lange angedacht, bei ihm aus. Ab ca. km 30 bekam ich dann, völlig überraschend so etwas wie die "zweite Luft". Mein Körper lief wieder wie ein "Uhrwerk", ohne jegliche Probleme. Bis in´s Ziel lief ich annährend gleich schnell/schneller wie der Sieger. Deshalb war der Marathon, mit 42km Distanz, diesmal zu kurz für mich. Bis auf weniger als eine Minute reduzierte ich ich den mehrminütigen Rückstand auf die Plätze 4-2, dann bremste die Ziellinie meinen Tatendrang. Immerhin wurde ich, als Fünfter, direkt für die WM nominiert. Auch der Stundenlohn/Schmerzensgeld (für km 12-21..), sprich die Prämie war ok.

Die Regeneration/das Training nach dem LGT verlief eigentlich nach Plan. Aber der Körper hält sich eben nur sehr bedingt, an Pläne.. Somit "versiebte" ich, Ende Juni, drei Wochen nach dem LGT, den Aletsch-Halbmarathon.. Achter in einem vierstelligen Teilnehmerfeld hört sich zwar nicht so schlecht an, war es aber trotzdem.. Die Entäuschung war relativ groß, da konnte auch das einmalige/einzigartige Ambiente des Aletsch-Gletschers/der Bettmeralp nicht entschädigen..

Im Juli absolvierte ich dann innerhalb von drei Wochen, 3 Wettkämpfe. Zum Auftakt dieser "Serie" gewann ich den Gernkogel-Berglauf im schönen salzburgerischen Pongau. "Endlich mal wieder ganz oben auf dem Podium!". Zwar ohne starke Konkurrenz, aber "Sieg ist Sieg" und das bei einem Lauf, mit dem ich einige persönliche/private Erinnerungen, die über den Sport hinausgehen, verbinde.

Die "Niederlage" folgte kurz darauf, beim int. kilometre verticale im italienischen Chiavenna, wo ich nur in den Top 20 finishte. Interessant war es dort trotzdem! "Speis&Trank" waren, wie soll es in Italien anders sein?!, vom Feinsten. Eine interessante Zeit/Gespräche mit Lauffreunden aus Ungarn, Rumänien, Tschechien, Schweiz, Kolumbien, sorgten dafür, "dass die Reise nicht umsonst war". Zudem war es mein erster "vertical kilometre" (3,3km/1000Hm!) und mein erster Lauf im Einzelstartmodus (wg. der schmalen/steilen Bergpfade). Die Rückreise war allerdings, ähnlich wie die Hinreise, kein "Zuckerschlecken", inkl. (kalter) Übernachtung am Rosenheimer Bahnhof.

Strapazen ganz anderer Art hielt der Karwendel-Berglauf bereit. Anläßlich der bayerischen Berglaufmeisterschaften war der Lauf sehr gut besetzt. Allerdings ist bei diesem Laufevent der Berg/die Strecke der allergrößte Gegner. So auch 2012. Auf dem ersten Streckendrittel konnte ich noch Kontakt zur Spitze halten. Im alpinen Bereich brach ich dann gnadenlos ein. Letztendlich "wanderte" ich aber immerhin noch flott genug, um zum sechstenmal bayerischer Berglaufmeister mit der Mannschaft zu werden-"Glück im Unglück".

Fazit zur Jahresmitte: Tendenz positiv! Gute Crossläufe, Halbmarathon-Bestzeit, Fünfter beim ersten Saisonhöhepunkt (LGT), Sieg beim Gernkogel-BL und Mannschafts-Goldmedaille bei der bayerischen "Berg". Andererseits, die verpaßte "1:08" im Halbmarathon, die entgangene Podiumsplazierung beim LGT und die "Desaster" in Chiavenna und Mittenwald.. Immerhin war ich physisch und psychisch gut drauf und freute mich v. a. auf das große Highlight des Jahres, den Jungfrau-Marathon/Berglauf-Langdistanz-Weltmeisterschaft. Auf diesen Lauf hin war sowieso das ganze Jahr ausgerichtet.

Die letzte "Generalprobe" davor führte ich beim Glacier 3000-Berglauf im mondänen schweizer "Nobelort" Gstaadt druch. Nicht umsonst, als "run of the alps" bezeichnet, handelt es sich um einen der schwersten Bergläufe in den Alpen überhaupt. Mit viel Respekt, nicht nur vor der Streckenlänge und den zu bewältigenden Höhenmetern, sondern auch vor der Höhe (bis auf 3000m hinauf) an Sich, ging ich an den Start. Nach vorsichtigerem Beginn legte ich, v. a. auf dem ersten Anstieg einen "Gang zu". Lange auf Platz Drei liegend, mußte ich im hochalpinen Gelände jedoch "Körner lassen" und rettete, knapp, einen guten vierten Platz in´s Ziel. Damit bestätigte ich, so manch Kritiker zum Trotz, dass ich zurecht für die WM nominiert wurde.

Die gute Leistung gab mir auch Selbstbewußtsein "das ich es noch nicht verlernt habe". Mit viel Spaß und Freude "quälte" ich mich dann dreieinhalb Wochen im ostafrikanischen Hochland. Klingt gegensätzlich-ist auch so;-). Eigentlich kann das nur ein Leistungssportler nachvollziehen.. Mehr denn irgendwo sonst gilt für mich in Kenia auch "der Weg ist das Ziel". Dort legt sich bei mir eine Art "Schalter um" und "vieles sonst Wichtige, wird absolut unwichtig". Gegen Ende meines (wie immer viel zu kurzen) Aufenthaltes, "erwischte mich noch eine Kombination aus grippalem Infekt und Brech-Durchfall/Fieber/Schüttelfrost. Vom "Beinahe-Notfall" zum persönlich größten sportlichen Erfolg".  

Mit dem Jungfraumarahon im Berner Oberland, dem größten Schweizer Marathon und dem wohl größtem "Laufevent" am Berg weltweit, hatte ich noch eine Rechnung offen. 2011 schleppte ich mich, mit Magenproblemen, am Rande der Ohnmacht, knapp vor der ersten Frau, in´s Ziel. Zumindest erwarb ich durch meine Teilnahme wertvolle Streckenkenntnisse für 2012.

Neunzehn. Soviele Minuten war ich dieses Jahr auf den 42km und 1800 Höhenmetern schneller unterwegs, als 2011. V. a. auf dem steilen Anstieg von Lauterbrunnen nach Wengen, ab km 25, überholte ich Läufer um Läufer. Der kenianische Sieger des diesjährigen Zermatt-Marathons und spätere Achtplazierte, kam in Reichweite. Leider sorgte der, überwiegend bergab führende Schlußkilometer, für extreme Muskelkrämpfe bei mir. Auch anhalten und dehnen half Nichts. Zum Glück verlor ich nur einen Platz und rettete, nur um wenige Sekunden, meine Top Ten-Plazierung (10.), vor dem zweitbesten Amerikaner, hinter die Ziellinie. Mit der Mannschaft, dem "Team Germany", sicherten wir uns die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung! Das Rennen, die Siegerehrung, die Feier, die Wochen danach-"magische Momente", die ich nie vergessen werde. Alleine nur dieser eine Tag, die 3:10 Stunden, waren all die Mühen, all den Aufwand&z. T. Verzicht wert!

"Nach dem Lauf ist vor dem Lauf" und die Saison war noch nicht vorbei. Schon zwei Wochen nach der "Jungfrau" stand ich für meinen Hauptsponsor "SCOTT SPORTS" beim 15km Landschaftslauf in Kempten an der Startlinie. Es war alles andere als ein, wie ursprünglich geplantes "ruhiges Trainingsrennen im Tempodauerlaufbereich", zumal am Start ein Triahlet ordentlich pushte und mich später noch der Führungsradler falschleitete. Mit nur wenigen Sekunden Vorsprung errang ich quasi einen z. T. stressigen "Pflichtsieg".

Diese Belastung, nur zwei Wochen nach meinem Bergmarathon und v. a. den gesundheitlich schwerwiegenden Problemen im Vorfeld, war sicher zuviel des Guten. Aber ich bereue es auch nicht "gute Arbeit" für meinen Sponsor gemacht zu haben. Dank Scott ist Vieles einfacher als in der Vergangenheit und "it´s more fun!!!"

Der Hochfelln-Berglauf, auf meinen "Hausberg" (von meinem Balkon aus, bei guten Sichtverhältnissen zu sehen) war dann schon unter der Rubrik "auf dem Zahnfleisch" aufgehoben.. Ich war eigentlich "frohen Mutes", dass ich wieder "gut hergestellt bin". Aber Psyche und Physe, sind eben oft, man kann schon fast sagen, zwei unterschiedliche "Welten". Jedenfalls konnte mein Körper nicht das umsetzten, was mein Kopf wollte.. Top 15 statt Top Ten

Entsprechend zurückhaltend, um es gelinde auszudrücken, war meine Erwartungshaltung an die Berglauf-Deutsche Meisterschaft. Anfang Oktober fanden in Zell-Unterharmersbach die deutschen Titelkämpfe statt. Für mich&meinen Verein/Mannschaft galt es, den Vorjahrestitel zu verteidigen. Dafür wollte ich, "Form hin oder her" "Alles geben" und "bis zum umfallen (aber erst nach der Ziellinie;-)" laufen!!!

Ursprünglich hatte ich, zum "ultimativen" Saisonabschluß ein "Doppel" aus Kaisermarathon (Tirol) am Samstag und DM (Schwarzwald) am Sonntag. geplant. Jedoch nahm ich, klugerweise, zeitig genug von diesen Plänen Abstand. Andernfalls könnte ich mich nicht "Deutscher Meister Mannschaft Berglauf 2012" nennen, sondern nur "DM-Teilnehmer 2012". Ja, es war harte Arbeit und kein Vergnügen, aber der Lohn war der Mannschaftstitel! Normalerweise reise ich gerne und genieße die Zeit vor/beim/nach dem Wettkampf. Nach Zell zu fahren, war, wie unter der Woche in´s Büro-Pflicht. Dafür war die Freude danach umso größer und sozusagen die Kür!

Nach "Pflicht&Kür", gönnte ich mir eine dreiwöchige "Kur", nämlich "Bewegung nach Lust und Laune", also ohne Trainingsplan/Zeiten/Vorgaben. Ich ließ mich ziemlich hängen, zumindest fühlte es sich so an. Zeitweise fühlte ich mich wie auf "Entzug";-).

Höchste Zeit, im November wieder "der Sucht" zu fröhnen, sprich wieder in´s Training einzusteigen. Wenn auch das neue Jahr kalendarisch erst am 1. Januar beginnt, so war doch, rein läuferisch der 1.11. mein (Lauf-)Jahresbeginn 2013.

Über die Oberpfälzer Crosslaufmeisterschaften Mitte November, gibt es nicht viel zu berichten, außer das mehrmals im Wald, im Kreis gelaufen wurde und ich Dritter wurde.

Anfang Dezember galt es, sich ein schönes Weihnachtsgeld zu erlaufen (wenn´s in der Arbeit schon keines gibt..). Natürlich in der Schweiz, beim Gossauer (Nahe St. Gallen) Weihnachtslauf über 8,2km. Ich startete zwar mit "selbstauferlegtem Handicap" (4 Personen-Portion Fondue vom Vortag noch in Verdauung..;-), Danke an Hilde&Flori auch an der Stelle:-), aber es "rollte" trotzdem recht gut. Mein Zehnter Platz, als Sechtsbester Europäer, jeweils knapp vor und hinter einem Eriträer, so gut war ich bisher bei keinem "flachen" Lauf unterwegs gewesen.       

Acht Tage später war der Auftakt zur Ismaninger Winterlaufserie, über 13km, zumal gut besetzt, eine Art "bayerische Winterlauf-Meisterschaft". Obwohl ich dabei erstmals 10km unter 32 Minuten (31:57) schaffte, spürte ich doch die Belastungen der Vorwochen (Gossau) sehr deutlich. Als Fünfter überquerte ich die Ziellinie nach 13 Kilometern Laufdistanz. Bei den nächsten beiden Läufen zur Serie, im Januar&Februar, über 17 und 21km, orientiere ich mich auf alle Fälle Richtung Podium! Aber das ist schon wieder ein Blick voraus und so weit bin ich, zumindest was meinen blog betrifft, noch nicht.
 .
Das Beste kommt zum Schluß. Ok, einen WM-Start hatte ich dieses Jahr schon, aber eine Art "innofizielle WM" laufe ich noch. Der Peuerbacher Sylvesterlauf ist 2012 wohl der weltweit am besten besetzte Sylvesterlauf, "Sylvesterlauf-WM" quasi;-). Auf den 6,8km des Elitelaufes gilt es für mich "zu überleben". Ich will einfach nur, mit vollstem/maximal möglichen Einsatz so schnell wie möglich "rennen". Insgesamt sind nur 33 Männer am Start, aber deren Leistungen/Bestleistungen, haben es in Sich.. Olympia, EM-, WM-Teilnehmer, Weltrekordhalter Leonard Komon, 10000m Europameister Arikan und und und.. Vorne wird in einer anderen Liga gelaufen. Ich kann deshalb nur die zweiten Hälfte des Feldes "anvisieren" und versuchen irgendwie mitzulaufen. Momentan bin ich zumindest in der Lage, auf allen Distanzen meine persönlichen Bestzeiten zu unterbieten. Das sollte zumindest ausreichen, um am letzten Tag des Jahres nicht Letzter zu werden:-).
  
Peuerbach ist ein persönliches "Revival" für mich. Zuletzt war ich dort 2003 und 2004 mit von mir betreuten kenianischen Laufassen (u. a. der oben erwähnte Edward Kimosop). Damals war ich noch im Radsport aktiv und der Elitelauf in Peuerbach war für mich, am Streckenrand, durchaus inspirierend "da will ich auch mal dabeisein". Es hat lange gedauert, bis ich soweit war/bin, um dort überhaupt "reinzukommen" und auch "reinzupassen". Schade, dass mein verstorbener Vater, der auch ein Fan, dieses großen Events im kleinen oberösterreichischem Peuerbach war, dass nicht mehr erleben darf.

Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch! Ergänzend allen Läufern "keep on running"! 

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Montag, 10. Dezember 2012

Auftakt zur Ismaninger Winterlaufserie

anläßlich des Auftaktes zur Ismaninger Winterlaufserie über 13km, trotzten gestern mehr als Tausend Läufer der winterlichen Kälte. Diese Laufserie besteht aus drei Rennen im Dezember/Januar/Februar über 13, 17 und 21km. Es handelt sich dabei weder um klassischen Straßen-, noch Crosslauf. V. a. das Wetter/der Winter, "macht" die Strecke. Auf alle Fälle bietet sich ein schönes (und wenn das hohe Tempo nicht wäre..) idyllisches Laufambiente, überwiegend durch den Wald und an der Isar entlang

Während bei meinem ersten Start in Ismaning, anläßlich des Halbmarathons im Feb 2012, fast eher Spikes, als Straßenrennschuhe gefragt waren, lag diesesmal nur wenig, bis kein Schnee auf der Strecke.

Weniger Schnee jedenfalls, als in meiner südostbayerischen Heimat. In der falschen Annahme, dass im nahen München die Verhältnisse relativ gleich sind, startete ich in Ismaning mit einem Winter-Trailschuh. Im Februar war das an gleicher Stelle noch die optimale Wahl. Hätte ich am zweiten Advent 2012 mal nur den Scott Racerocker "gerockt"..

Aber so ein Winterlauf ist ohnehin keine Meisterschaft und es geht auch nicht um Bestzeiten. Eigentlich, aber "ganz nebenbei" verbesserte ich trotzdem meine 10km Bestzeit auf 31:58, quasi im "vorbeilaufen".  

Bis zu diesem Zeit-/Streckenpunkt lief es einigermaßen gut. Allerdings hatte ich den Gossauer Weihnachtslauf, vom vorhergehenden Wochenende, weiterhin "in den Beinen". Selbst am Renntag spürte ich noch Muskelkater in den Waden. Aber ich gab mir Mühe, kontrolliert und flott zu laufen, auch wenn das Laufgefühl "wenig flüssig" war. Meine Durchgangszeit bei km Drei, 9:30, auf Platz Vier war gut, allerdings wurde es danach noch mühsamer. Ich mußte zuerst John Mooney ziehen lassen und bei km 5 (16:00) auch Johann Hillebrand. Damit befand ich mich auf Rang Fünf und kämpfte mich mühsam wieder an Hillebrand heran. Wie alle Anderen (auch später) vor mir plazierten hat er eine "30er PB" auf 10km stehen, Sieger Sebastian Hallmann sogar eine "29er" Zeit.  

Johann lief mir zwar ab und an in die Hacken, aber wir fighteten beide am Limit, da kann das schonmal passieren. Auf dem letzten Streckendrittel arbeiteten wir, bei eiskaltem Gegenwind, etwas zusammen. Wobei sich zunehmend meine Wadenmuskulatur verkrampfte. Vielleicht spielte auch die Angst vor einer Verletzung eine Rolle, dass ich deshalb zwischen km 10 und 12 Einiges an Zeit verlor und auch die Chance auf den vierten Platz. Auf dem Schlußkilometer konnte ich wieder etwas "Schadensbegrenzung" betreiben, sprich  etwas Boden/Zeit gutmachen. Nach dem Zieleinlauf erholte ich mich relativ schnell wieder, ein gutes Zeichen.


1117Sebastian HallmannLG Stadtwerke München
1977M3500:41:04 00:41:04
2211197Maximilian MeingastLG Zusam
1986M2000:41:08 00:41:08
3311156John MooneyPTSV Rosenheim / Salomon
1979M3000:41:35 00:41:35
4425Johann HillebrandLG Stadtwerke München
1979M3000:42:04 00:42:04
5521335Marco SturmLLC Marathon Regensburg/ Team Scott
1977M3500:42:10 00:42:10
6621224Heiko MiddelhoffMTV Ingolstadt
1983M2000:42:27 00:42:27
7732Matthias EwenderLG Stadtwerke München
1981M3000:42:41 00:42:41
8844Jan MüllerLG Stadtwerke München
1981M3000:43:04 00:43:03
9911Dennis PykaLG Telis Finanz Regensburg
1972M4000:43:34 00:43:33
101031101Sven Herzogengelhorn-sports-team / TV Schriesheim
1976M3500:45:03 00:45:02
 
Fazit: "Alles im Plan". Ok, eine Podiumsplazierung wäre natürlich das Optimum gewesen. Aber immerhin plazierte ich mich vor ein paar Kokurrenten, gegen die ich in der Vergangenheit schon des Öfteren das Nachsehen hatte. Für die Gesamtwertung der Winterlaufserie stehen meine Chancen auf´s "Stockerl" gar nicht so schlecht. Natürlich zählen in erster Linie die Wettkämpfe von Frühjahr bis Herbst, allerdings wird, wie ich schonmal geschrieben habe, "der Sommersportler" "im Winter gemacht".  

Auslaufen, Duschen, umziehen, dazwischen&danach Verpflegung (v. a. Lebkuchen des Veranstalters..) und schon saß ich wieder in Bus und S-Bahn Richtung Münchner Innenstadt. Mit einem Freund besuchte ich noch den Christkindlmarkt. Wir entschieden uns spontan, auch noch einen Abstecher zum Salzburger Christkindlmarkt zu machen. Meine "Gehkilometer" an diesem Tage lagen wohl am Abend auch ansatzweise im zweistelligen Bereich;-). Die Kalorien eher im hohen vierstelligen Bereich;-).. Meinen Waden scheint´s gutgetan zu haben-sie sind heute lockerer als vor dem Wettkampf.

Diese Woche werde ich, nachdem die letzten beiden Wochen im Zeichen der Wettkampfvor- und Nachbereitung standen, wieder verstärkt ruhige Einheiten im Grundlagenbereich absolvieren, allerdings im höheren Umfang. Wenn´s weiter so schneit, dann auch auf Langlaufskiern.

Am Mittwoch bin ich zur Sportlerehrung der Stadt Regensburg eingeladen und freue mich in diesem Zusammenhang v. a. auf das Treffen und gemütliche Zusammensein mit meinen Vereinskameraden, die ebenfalls geehrt werden.

Ansonsten habe ich heute die Einladung zum "Lauf der Asse" im Rahmen des Peuerbacher Sylvesterlaufes erhalten. Seit ich, Mitte 2004, mit dem Laufen begonnen habe, war das schon immer so ein kleiner Traum dort dabei zu sein. Dieses Jahr wird das Wirklichkeit und ich freue mich schon sehr darauf. Auch die Feier danach ist "Kult", so wie die gesamte Veranstaltung eben.

Lauffotos Ismaninger Winterlauf:
http://www.sportfoto.ws/laufwinter-2012/zieleinlauf-ismaning/index.htm?2


Montag, 3. Dezember 2012

Weihnachtslauf Gossau

http://www.tagblatt.ch/aktuell/bilder/ostschweiz/cme285325,1545914#

Advent, Advent, die Straße brennt!


Ok, Schnee&Eis sorgten eigentlich für das Gegenteil, aber das Lauftempo, welches beim Herren-Hauptlauf, im Rahmen des Gossauer Weihnachtslaufes, auf den Asphalt gelegt wurde, sorgte "gefühlt" dafür.

Wie kam es dazu?! Nachdem ich, im Oktober, nach der deutschen Berglaufmeisterschaft, nahezu "auf dem Zahnfleisch daherkam", oder, um es sportmedizinisch auszudrücken, mich im absoluten Übertrainingszustand befand, tat mir die dreiwöchige Pause im Anschluß, bis Ende Oktober, mehr als gut.

Seit dem Wiederbeginn des Trainings, Anfang November, verbessert sich meine Form kontinuierlich. Trotzdem konnte ich nicht erahnen, dass ich, bereits jetzt, Anfang Dezember, in der Lage dazu bin, meine 10km PB (32:12) verbessern zu können.

Vor einer Woche beeinträchtigte mich noch ein leichter grippaler Infekt, z. T. bedingt durch Streß in/mit der Arbeit. Mehrere Wochen Nebelwetter sorgten auch nicht gerade für eine Stimmungsaufheiterung. Laufen war manchmal eine Art "Fels in der Brandung" und das Zwischenziel "Gossau", das "Licht am Ende des Tunnels"..

Meine Trainingseinheiten fanden größtenteils im ruhigen Grundlagenausdauerbereich statt. Dadurch konnte ich schlecht einschätzen, wie es um meine Schnelligkeit stand. Mein erster Wettkampf nach der Saisonpause (Oberpfälzer Crosslaufmeisterschaft-siehe letzter post), Mitte November, ließ kaum Leistungsprognosen zu.

Insofern bestieg ich, am zurückliegenden Freitag, etwas angespannt den Zug Richtung Schweiz. In Grabs erwarteten mich, fast schon wie gewohnt, meine Freunde Hildegard und Florian. Der Abendschmaus fiel dann, mit einer enormen Käsefondueportion und Schocki etc., mehr als deftig aus. Sicher war das für den Lauf am nächsten Tag physisch nicht optimal. Aber dem Kopf tat das, nach dem Streß der letzten Zeit, mehr als gut. 

 Der Weihnachtslauf in Gossau (Nahe St. Gallen) machte seinem Namen alle Ehre. Pünktlich zum Rennwochenende hatte es ordentlich geschneit, die Temperaturen lagen im Minusbereich und die Weihnachtsbeleuchtung, zu diesem abendlichen Laufevent, strahlte.

Die Strecke war allerdings komplett schnee- und eisfrei und das war auch gut so. Trotzdem war der Kurs natürlich feucht und damit v. a. in einigen Kurven rutschig. Sogar eine 180 Grad-Wende galt es, in jeder der vier Runden des Hauptlaufes, "zu überstehen".

Nachdem das Starttempo bei Bergläufen oft eher gemäßigt ist, ging es, beim Strassenlauf in Gossau, sofort richtig zur Sache. Straßen- und Berglauf, sind so unterschiedlich wie "Rennrad vs. Mountainbike". Auf den ersten paar Hundert Metern ließ ich mich etwas zu sehr "mitreißen" vom Höllentempo des z. T. internationalen Feldes. Kurzzeitig lag ich, hinter meinem SCOTT-Teamkollegen Gerd Frick, an zweiter Position. Allerdings nahmen sowohl Gerd, als auch ich, schon bald wieder etwas Tempo heraus. 

Kurzzeitig lag ich dadurch nur noch in etwa an zwanzigster Position. Nachdem ich mich wieder etwas erholt hatte, lief ich aber, bis auf stärker werdene Magenprobleme (Fondue..) ein konstantes Rennen. Ich arbeitete mich langsam in die Top Ten vor. Bald befand ich mich in einer Fünfergruppe, u. a. mit zwei Eriträern. Einer der Ostafrikaner konnte sich leicht absetzen. Mein Versuch die Verfolgung aufzunehmen, brachte mich erneut in den (tief)roten Bereich. Ich schaffte es zwar nicht, den Anschluß wiederherstellen, sorgte aber zumindest für eine Verkleinerung der Gruppe. Durch eine erneute Tempoverschärfung auf der Schlußrunde wollte ich einem Sprint aus dem Wege gehen/laufen. Dies war allerdings eher ein taktischer Fehler. Zwei Schweizer Straßenlaufspezialisten ließen sich nicht abschütteln.Auf der Zielgeraden schlugen sie sich mich mit höherer Endgeschwindigkeit, im Sprint.. Wobei wir Drei fast noch den vorher erwähnten Eriträer überspurteten. Im Ziel trennten die Plätze 7-10 lediglich 3 Sekunden.

Gerd Frick wurde guter Sechster. Somit ergab sich ein annährend gleiches Resultat für das Team Scott International wie zuletzt beim Jungfrau-Marathon: zweimal "Top Ten". Wir rockten diesmal beide den SCOTT Racerocker. Shoe Scott Race Rocker

Die Spannung auf die Siegerehrung lag dann v. a. darin begründet, dass wir, im Anschluß, noch den letzten Nachtzug Richtung Buchs erreichen wollten. Nachdem wir unsere, durchaus lukrativen Prämien (höher als bei jedem deutschen Berglauf), im Rahmen der Top 15 Ehrung in Empfang nehmen durften, erreichten wir, praktisch "just in time", unseren Zug.

Zurück in Grabs begann, ab 22:00, der gemütliche Ausklang des Tages. Florian und Hildegard krendenzten uns diverse Speisen und Getränke, bis in die Nacht hinein. Aber Gerd, es waren keine zehn Kaffee bei mir, zumindest nicht am Abend;-). Wobei, über den Tag verteilt dann schon..;-).

Am Sonntagmorgen joggte ich zum Ausklang meines "Schweiz-Wochenendes" noch 90min im 5:30er Schnitt. So kaputt war ich, am Tag nach einem Lauf, selbst nach manchem Bergmarathon, selten. Muskelkater in den Waden hatte ich dieses Jahr auch noch nie. "Wer schnell sein will, muß leiden;-)", so scheint es zumindest. Mein letzter Straßenlauf (abgesehen vom Augsburg-Hm 2012) lag übrigens schon zwei Jahre zurück.

Schnelligkeit gewinnen, das ist das vorangige Ziel in diesem Winter/Frühjahr. Langfristig möchte ich dadurch auch "am Berg" schneller werden.

Im Rahmen dessen starte ich auch bei der Ismaninger Winterlaufserie 2012/13 (Dez 13km, Jan 16km, Feb 21km). Der Auftakt dazu findet bereits Ende dieser Woche, am 9.12. statt.

keep on running!


aktuelle links:
Ergebnisliste Gossauer Weihnachtslauf 2012:
http://services.datasport.com/2012/lauf/gossau/RANG017.HTM
http://services.datasport.com/2012/lauf/gossau/RANG017.HTM   

Link zum blog von Gerd Frick und seinem Gossau-post:
http://gerdfrick.blogspot.ch/2012/12/doppelschlag-gossau-steinholzli.html

Sonntag, 11. November 2012

Noch die Ruhe vor dem Sturm..

Nach der deutschen Berglaufmeisterschaft im Schwarzwald, Anfang Oktober, pausierte ich, wie bereits zuletzt gepostet, drei Wochen. Seit knapp zwei Wochen befinde ich mich bereits wieder im Training für die kommende Laufsaison.

Der Sommersportler wird im Winter gemacht, heißt es so schön. Wobei Laufen für mich einen Ganzjahressport darstellt. Als Berglaufspezialist dauert meine eigentliche Hauptsaison zwar nur von Mai bis Okober, aber auch im Spätherbst/Winter "läuft´s".

So auch anläßlich der Oberpfälzer Crosslaufmeisterschaft 2012, die gestern im Rahmen des traditionellen Pentlinger Waldlaufes ausgetragen wurde. Dort startete ich, zusammen mit ca. 40 Teilnehmern, auf der Langdistanz (9,2 km).

Die Kurs stellte eine Art "Waldautobahn", ohne größere Schwierigkeiten, dar. Die Spike-Laufschuhe mußten also ihren "Sommerschlaf" nicht unterbrechen. So leicht wie die Strecke selbst, war auch das Tempo, zumindest bis in Etwa zur Streckenhälfte. Eigentlich ganz ok für den Wiedereinstieg nach einer Laufpause. Jedoch wurde mir spätestens am anfangs der vorletzten Runde dann doch etwas zu "langweilig". Für einen extensiven Dauerlauf, im "4er Schnitt", hätte ich nicht extra in die Oberpfalz reisen müssen;-). Mit einer leichten, gleichmäßigen Tempoerhöhung setzte ich mich, gemeinsam mit zwei Mitkonkurrenten ab. Zugleich sorgte ich dafür, dass aus einem Traingslauf in der Gruppe, noch ein Wettkampf wurde! Die beiden "Telis-Finanzler" liefen mit mir zwar nicht "Polonaise", aber mit mir "Marathonese"-Kontext hierzu: http://www.lg-telis-finanz.de/component/content/article/34-meldungen/2352-christiane-danner-und-felix-plinke-doppelmeister ;-)

Jedenfalls war mir bewußt, dass ich mit einer "normalen Taktik", sprich defensiv in der Gruppe "mitrollen", um dann zu sprinten, ebenso wenig eine Chance gegen zwei Mittelstreckenspezialisten habe, wie, mich mit einer langen Attacke abzusetzen. Ich probierte es also mit einigen harten Zwischensprints. Einer davon ging fast "nach hinten los", als ich es in einer Kurve etwas zu sehr "krachen ließ..". Immerhin konnte ich damit zumindest Plinke kurzzeitig "abschütteln". Erst am letzten Hügel, auf dem Schlußkilometer, konterten beide Telis´ler annähernd zeitgleich. Gegen deren Grundschnelligkeit konnte ich, trotz größter Anstrengung, nicht gegenhalten. 

Als Dritter http://www.lg-telis-finanz.de/2012_ergebnisse/Ergebnisse%20Cross%20Pentling%20-%20Oberpfalzmeisterschaft.htm
mit nur ca. 20 Sekunden Rückstand auf den inoffiziellen Sieger, Christoph Chariguyet (5000m PB 14:27) und nur 17 Sekunden auf Felix Plinke (1500m PB 3:47), beendete ich das "3000m-Rennen" mit extensiver, "neutralisierter" Startphase.

Das Ganze gibt´s in, in Auszügen, auch im folgenden TV-Bericht: http://www.tvaktuell.tv/mediathek/tva-journal/128743-sendung-vom-11_11_2012.html 

Mit meiner Leistung bin ich, für den derzeitigen Stand der Vorbereitung, zufrieden. In den kommenden Wochen arbeite ich v. a. an der Grundlagenausdauer. Alle Wettkämpfe der kommenden Wochen&Monate haben reinen Aufbaucharakter.

Eigentlich war mein Start in Pentling nur das "Aufwärmprogramm" zur 50 Jahr-Geburtstagsfeier meines Vereins-Leistungssport-Chefs, Hans Merkl. Die Feier in der Nähe von Regensburg zog sich noch bis spät in die Nacht. Die zugeführte Nahrungsmenge hätte auch für einen Marathonstart am nächsten Tag mehr als ausgereicht;-).

Ich beließ es aber bei nur 100min Jogging im gemütlichen 5:10min/km-Tempo. Die heiße Badewanne danach ist, gerade jetzt, wo es doch schön langsam, kühl/kalt ist/wird, "Gold wert".

Genauso wie das Bett, in das ich mich nun begebe. Wie gesagt/geschrieben: "die Ruhe vor dem Sturm";-).

keep on running!

next stations:
- 25.11. Barbaralauf-&feier Regensburg
- Nov&Dez Termine Scott Deutschland München
- 01.12. Weihnachtlauf (8,5km) Gossau/CH
- 09.12. Winterlauf (13km) Winterlaufserie Ismaning
- 12.12. Sportlerehrung der Stadt Regensburg

- 31.12. evtl. Sylvesterlauf in ???

Donnerstag, 1. November 2012

Es geht wieder los!

Nachdem ich die letzten Wochen der "off-season" fröhnte, heißt es seit heute wieder "back into training"! Pünktlich hierzu, hauche ich auch meinem blog wieder etwas Leben ein!

Langsam, aber sicher fiel mir schon etwas "die Decke auf den Kopf.." Das soll nicht bedeuten, dass ich außer "Laufen" nix im Kopf habe. Nein, ich denke auch noch an´s biken, Rennradeln, Kraft- und Koordinationstraining;-))). Sucht?!;-)-hm, vielleicht, aber ich bezeichne es eher als Leidenschaft !. Wenn ich nicht gerade daran gedacht habe, wo/was/wie ich in der kommenden Laufsaison läuferisch unternehme, gönnte ich mir selbstverständlich auch die Ein oder Andere Ablenkung. Kuchen&Schokolade gehören zwar auch während der Saison "immer dazu". Dann jedoch eher in Maßen und nicht, wie in letzter Zeit, in Massen (wobei, so eine 300g Packung Schocki-die hat schon was;-). Zum Thema Alkohol halte ich mich lieber bedeckt;-).. Mit guten Freunden darf es aber auch mal "a bisserl mehr" sein. V. a. wenn man ansonsten relativ abstinent davon lebt. Schlafenszeiten waren die letzten Wochen auch dafür da, gebrochen zu werden. Ein paar Stunden zuviel am PC, oje.. Wobei, nicht nur "just for fun", sondern überwiegend zur Wettkampf- und Trainingsplanung für 2013. 



Dank meinem neuen Sponsor für Sporternährung www.sponser.de erhalte ich nun beste Voraussetzungen, um meine Ernährung leistungsbezogen zu optimieren. Sponsor-Produkte nutze ich schon seit einigen Jahren. Die Verträglichkeit unter hohen Belastungen, v. a. im Wettkampf und der gute Geschmack haben mich überzeugt. Die Supplemente schmecken weder zu süß, noch zu künstlich, sondern richtig lecker! Ich habe schon Vieles ausprobiert die letzten Jahre. Wenig bis Nichts kam an die schweizer Sportnahrungsprodukte heran! Der Qualitätsanspruch für die verwendeten Zutataten ist bei Sponser auf höchstem Niveau. Umso mehr freue ich ich auf eine tolle zukünftige Zusammenarbeit!

Mein örtlicher Autohändler Sandor Nagy bleibt mein einziger regionaler Sponsor. "Quality instead of Quantity" lautet diesbezügl. mein Motto. Nagy, ist auf Batterienhandel spezialisiert. Er und seine crew sorgen dafür, dass nicht nur ich, sondern auch mein Daihatsu Move "läuft"! Obwohl das Auto eigentlich sowieso, wie der gute alte VW Käfer, läuft und läuft und läuft.. Aber neue Reifen, Bremsbeläge, Kundendienst usw. bleiben trotzdem auf Dauer nicht aus. Danke hierfür an:    


Unterwegs war ich letzten Monat, auch ein Novum in diesem Jahr, seit der DM, Anfang Oktober, nicht wirklich. Ein Besuch bei SCOTT Germany in München und ein sehr interessantes Treffen in Salzburg, bei dem "Sport" nur ein Randthema war, dass war´s. "Wie gehabt", alles mit der Bahn, mein kleines Auto "sieht" fast nur unseren Landkreis. "Hey, DB wie schaut´s aus mit einem Stammkundenbonus..?!";-). Naja, "Pünktlichkeit und auf manchen Strecken mehr Sitzplatzkapazitäten, wären für´s Erste schon ausreichend.. Übrigens habe ich für die Schweiz ein Jahresabo. Einfach, weil in der Schweiz alles besser ist, auch das Zugfahren.




In der Schweiz ist auch SCOTT zuhause. Auch 2013 werde ich wieder für die vielleicht coolste Sportmarke, die es gibt, antreten.


Die Laufarbeit hat mich, wie geschrieben, seit gestern wieder. Ok, eigentlich bin ich auch während der letzten Wochen nicht nur auf dem Sofa gelegen (wenn dann sowieso nur am PC gesessen;-))). Jeden zweiten Tag, im "Fünfer-Schnitt"(5min/km), "ne halbe Stunde" joggen, oder in die Arbeit radeln (15km), dass nenne ich halt auch nicht Training;-). Ok, meine Ruhephase umfaßte warscheinlich die Umfänge eines Nordic Walkers im Trainingslager;-)))

Wer jetzt erwartet, dass ich die Trainingseinheiten der nächsten Wochen offenlege, hat sich getäuscht, die kenne ich nämlich noch garnicht. Pole, pole sagt man in Kenia, was übersetzt soviel heißt wie "immer mit der Ruhe". Weiterhin gilt das Motto "die Ruhe vor dem Sturm":-)!

Eigentlich wollte ich mit diesem post sowieso nur ein Lebenszeichen setzen;-).

Geworden ist daraus eine Art "Dies&Jenes". Konkretes dann wieder ab den nächsten posts!


Montag, 8. Oktober 2012

Berglauf Deutscher Meister mit der Mannschaft!


1. Korbi, 2. Ralf, 3. Marco
so lautete die Reihenfolge
im
"posting/blog-contest": Schönberger, Preissl, Sturm
Korbinian Schönberger und Ralf Preissl, meine beiden Vereinskameraden vom LLC Marathon Regensburg haben schon kurze Zeit nach der

Deutschen Berglauf-Meisterschaft 2012 in Zell-Unterharmersbach

ihre Eindrücke wiedergegeben. Somit waren sie, nicht nur auf der Laufstrecke, deutlich schneller als ich!

V. a. Korbinian habe ich es, bzw. Ralf und mein Verein, es zu verdanken, dass es richtig Grund zum Feiern gab! Korbinian wurde, wie schon 2011, Dritter in der Einzelwertung. Nicht nur diese Top-Plazierung, auch seine sehr gute Zeit, nur 45 Sekunden hinter dem Sieger, Timo Zeiler (sein fünfter DM Erfolg-Timo schreibt Berglaufgeschichte!), sorgten für unseren Teamerfolg. Für die Mannschaftswertungen werden die drei schnellsten Zeiten eines Vereines addiert. Durch diese Addition ergibt sich das Gesamtergebnis-somit gilt "jede Sekunde zählt"!

Wie schon im Vorfeld von mir bekundet, standen meine persönlichen Ansprüche diesesmal deutlich zurück. Psyschisch und physisch von den Wettkampf- und Trainingsbelastungen der Vorwochen (über)belastet, bestand mein absolut wichtigstes Ziel darin, der Mannschaft zu helfen, ja, man kann es durchaus auch als "dienen" bezeichnen! Ich war sozusagen ein Wasserträger, nur ohne Rad und Wasser;-). Anmerkung am Rande-Udo Bölts lief in Zell nicht mit.

Tatsächlich lief es dann sogar weniger schlecht bei mir, als gedacht. Sicher ist der persönliche Anspruch, wenn man schon mehrmals in die "Top Ten" der DM-Einzelwertung lief (u. a. Fünfter 2007) höher, als ein Dreizehnter Platz. In Anbetracht meines "Rennterminmarathons": Jungfraumarathon, 15km-Cross Kempten, Hochfelln-BL und nun DM, mehr oder weniger, "hintereinander", darf ich nicht unzufrieden sein! Im Gesamtbild der Saison 2012 ergibt sich ohnehin die, mit Abstand, beste Saison, seit ich überhaupt Leistungssport betreibe! Doch zum Saisonrückblick demnächst, erstmal zur jüngeren Vergangenheit:

Mein Start bei der Berglauf-DM war äußerst suboptimal.. Ich kämpfte mich, aus dem Mittelfeld (Platz 60?!), nach Vorne. Bald befand ich mich, durch sehr unrhytmische, teils sprintartige Überholmanöver, nach ca. 2km, knapp unter den "Top Ten". Ein alter Berglaufbekannter, Ullrich Benz war lange unmittelbarer Konkurrent. Am Anfang vor mir, dann für wenige Kilometer hinter mir. Im Mittelteil enteilte er mir, wohl auch, wegen meiner mißglückten Anfangsphase. Zum Schluß "rückte ich ihm, bzw. einer kleineren laufgruppe, wieder "auf die Pelle"-ein spannendes Duell. Beim Jungfraumarathon war Ulli noch mein Teamkollege im Nationalteam. Anfang September, auf der kleinen Scheidegg, als Neunzehnter, noch deulich hinter mir, war er gestern, auf dem Brandenkopf, im Ziel der DM, als Zehnter, vor mir. Auf Grund seiner starken Mannschaft, der LG Brandenkopf und ihrem Aushängeschild, Timo Zeiler, war er einer der Hauptkonkurrenten/Mannschaftsgegner. Wobei, "Konkurrent und Gegner", beziehen sich nur auf die Wettkampflaufstrecke. Abseits davon sind wir dafür wieder umso lockerer und haben schon die ein oder andere Feier "gerockt". Schade nur, dass sich die Gelegenheiten dazu nur auf die gemeinsamen Nationalmannschaftseinsätze beschränken.

Ulli und ich standen später noch zusammen auf dem Siegerpodest, sogar in der Einzelwertung. Erstmals wurden im Rahmen der Deutschen Berglaufmeisterschaft auch die Meistertitel in der Seniorenwertung vergeben. In der Vergangenheit gab es immer unabhängige Seniorenmeisterschaften. Hm, seit Anfang des Jahres bin ich tatsächlich Senior..

Leider warte ich, in dem Zusammenhang, immer noch auf meine monatliche Rente.. "Ersatzweise" habe ich vom Deutschen Leichtathletikverband die Bronzemedaille (ok, in Zell bestand diese aus Wolfacher Bleikristall:-) für den Dritten Platz in der DM-Wertung der Altersklasse Männlich 35 (M35) bekommen. Auf alle Fälle freut es den Verein, bzw. dessen stattliche Medaillenbilanz 2012-dem erfolgreichsten Jahr in der Geschichte des LLC Marathon Regensburg. Es ist für mich schon eine Ehre, Teil dessen zu sein.

Ähnlich, wie ich es manchmal immer noch kaum realisieren kann, dass ich für DIE Bikemarke schlechthin laufe. Ja, richtig gelesen. Warscheinlich habe ich es schonmal geschrieben und wiederhole es trotzdem. Als Mountainbiker war es ein Traum von mir, einmal Werksfahrer für "Scott" zu werden. Es blieb, da ich auf dem Bike einfach nicht das Leistungsniveau erreichen konnte, beim träumen. Ein gutes Jahrzehnt später bin ich, als einziger deutscher Läufer, Mitglied des Team Scott International. "Ganz nebenbei", brauche ich auch nicht mehr, wie damals, von meinem Traumbike zu träumen, sondern nenne es, mit dem Scott Scale Premium http://www.scott-sports.com/global/de/products/221704/scale-premium/;jsessionid=E7210219186DA4424730247A97E973DB, mein Eigen.

Mit dem letzten Absatz verbindet sich schon ein kleiner Blick zurück in die Vergangenheit. Einen solchen, wenn auch nicht ganz so weiten Blick zurück, enthält mein nächster post. Dabei lasse ich meine erfolgreiche Laufsaison 2012 Revue passieren.

Das wiederum bedeutet: die Saisonpause ist "eingeläutet"!: "just for fun" bezieht sich nun nicht auf die "Art der Fortbewegung", sondern "ob überhaupt". Ruhetage bedeuten auch nicht "Regenerationstraining", sondern "Beine hoch". Da es sich in der Position schlecht tippen läßt, mache ich erstmal Feierabend.

Achja, es hat während des Rennens stark geregnet, die Strecke war 9,5km lang und es galt, einen Höhenunterschied von 770 Höhenmeter, auf z. T. sehr anspruchsvollen Trails zu überwinden!

keep on running an alle Leser, auch wenn ich mich derzeit selbst eher nicht daran halte;-)

Sonntag, 30. September 2012

bergauf, bergab

nennt sich eine Fernsehsendung des bayerischen Fernsehens, in der es um´s Bergsteigen geht.

Bergsteigen war ich heute zwar nicht, aber so richtig BergLAUFEN auch nicht..

bergauf verlief die Laufstrecke, bergab meine persönliche Leistungskurve, ab dem ersten Streckendrittel..
/
Gestern abend brach ich, mit viel Vorfreude, zum 39. Hochfelln-Berglauf, in´s nahe Bergen im Chiemgau auf. Erstmals in diesem Jahr eine Wettkampfanreise, bei der es sich nicht um Stunden handelte, sondern nur um 45 Minuten. Erst zum zweiten Mal 2012 fuhr ich mit dem Auto, statt mit der Bahn, zu einer Laufveranstaltung.

Bei der Nudelparty am Vorabend des Wettkampfes, gab mein Tischnachbar, DLV-Berglaufwart und Ex-Spitzenbergläufer, Wolgang Münzel, einige Anekdoten aus seiner aktiven Zeit zum Besten. Mit Heiko Baier, kommendes Wochenende einer der heißesten Aspiranten auf den Titel des Deutschen Berglaufmeisters 2012, seinem Vater und einem Bekannten fachsimpelten wir über "dies&das" im Laufsport. Insgesamt ein abwechslungsreicher Abend, der dafür "entschädigte", dass ich, auf Veranstalterwunsch, schon am Vorabend anreisen sollte.

Georg Anfang, vom Skiclub Bergen, den Alle nur als "Bibi" kennen, war Begründer und 39 Jahre lang, ununterbrochen, Ausrichter/Veranstalter des Int. Hochfelln-Berglaufes. Dieses Jahr übte er diese Funktion zum letztenmal aus. Im Rahmen der Veranstaltung wurde er am Samstag offiziell verabschiedet. Er zieht sich aber nicht vollständig zurück, sondern bleibt weiterhin für die Athletenakquise zuständig. Unabhängig davon war er stets einer der größten Förderer des Berglaufes in Deutschlands und der deutschen Bergläufer im Besonderen!

Der bestbesetzte deutsche Berglauf war meine sechzehnte Wettkampfstation in diesem Jahr. Eigentlich sogar Nr. 17, wäre Anfang Januar der snow run in Arosa/CH nicht wegen Lawinengefahr abgesagt worden.

Im (Straßen-)marathon pausiert sogar die Weltspitze nach den 42,195km, im Anschluß, i. d. R. für mehrere Wochen. Bergläufer sind auch hier, wie so oft;-), die Ausnahme. Ich bin nicht der Einzige, der seit der "Jungfrau" schon wieder recht bald nicht nur joggt, sondern "rennt". Zwei Wochen nach dem Bergmarathon startete ich letzte Woche in Kempten beim 15km Landschaftslauf über 15 Kilometer&450 Höhenmeter (+/-). Nur 7 Tage später dann der Hochfelln-Berglauf.

Allerdings forderten die Belastungen auch ihren Tribut. Schon die letzten Tage zeigte sich bei mir, v. a. im Training, ein Übertrainingszustand. Meine Belastungs-Herzfrequenzwerte lagen um 10-15 Schäge/min höher als üblich. Seltsamerweise war das Belastungsempfinden aber extrem "abgedämpft", sprich ich fühlte mich stets relativ locker. D. h. z. B. Puls 175, am Berg, fühlte sich, so "blöd" es klingt, nicht grenzwertig anstrengend an. Meistens ist es ja eher so, dass bei starker (Vor)ermüdung, der Belastungspuls eher schwer "hochzubringen" ist, sprich der Körper eine Art "Drehzahlbegrenzer" aktiviert. In meinem Fall scheint Letzterer derzeit "defekt" zu sein;-). Fakt ist jedenfalls, dass, egal ob "Hf zu hoch, oder zu niedrig", auf Überlastung hindeutet. 

Vor/im Wettkampf klammert man natürlich Alles Negative aus. So lief ich auch auf den ersten ca. drei Kilometern mit der Spitzengruppe, bzw. knapp hinter der Spitzengruppe mit "Wyatt&co.". Mein Belastungsempfinden "sagte" "ok" um dann, urplötzlich, ohne Übergangsphase, in "Alarm" umzuschlagen. Von einem auf den anderen Augenblick war Nichts mehr i. O. Nicht mehr "dranbleiben", sondern "durchkommen" war danach das Motto.

Ich verlor Platz um Platz und wurde, kurz vor der Mittelstation, auf einem besonders anspruchsvollen Streckenabschnitt, sogar von Andrea Mayr überholt. Immerhin war die Österreicherin dieses Jahr Olympiateilnehmerin im Marathonlauf und ist amtierende Berglauf-Weltmeisterin. Trotzdem, normalerweise müßte/sollte ich ein paar Minuten schneller sein.. Aber was ist schon Normal?! Berglauf jedenfalls nicht;-).. Das wäre andererseits aber auch wiederum langweilig, oder?!;-)

Jedenfalls konnte ich mich, ab der Bründlingalm, auf dem letzten und schwersten Streckenabschnitt, zumindest noch stabilisieren. Auf den finalen Kilometern kam mir jedoch noch der Ex-Berglaufweltmeister Helmut Schmuck nahe. Auch, wenn es eigentlich "um Nichts mehr ging", so war ich doch ehrgeizig genug, um meinen Platz noch "erfolgreich" zu verteidigen. Letztendlich wurde ich, als Drittbester Deutscher, Gesamt-Fünfzehnter. 

Weitaus "ausgepumpter", als nach dem Jungfraumarathon erreichte ich, "schwarzblau", das Ziel, unweit der Bergstation der Hochfelln-Seilbahn auf 1614m über Nn. So glücklich und zufrieden ich drei Wochen zuvor die kleine Scheidegg im Berner Oberland auf 2200m über Nn erstürmte, so enttäuscht und frustriert finishte ich mein "Heimrennen". Bayern scheint mir 2012, zumindest im Berglauf, kein Glück zu bringen. Mit dem Karwendel- und dem Hochfelln-Berglauf, habe ich, ausgerechnet "zuhause" in Oberbayern, meine schlechtesten Leistungen heuer abgeliefert..

An den Schuhen lag es jedenfalls nicht! Der sechsfache Berglauf-Weltmeister und Scott-Teamkollege, Marco de Gasperi wurde, mit dem gleichen Schuhmaterial wie ich (Scott Racerocker), Sechster.

Mit meinem Namenskollegen Marco stand ich auch zusammen auf dem Siegerpodest. Leider auf dem Falschen..: Marco de Gasperi wurde Sieger in der Alterklasse Männlich 35 und ich Zweiter. 

Altersklassenwertungen sind für mich, ganz persönlich, allerdings ohne Bedeutung. Bei mir zählt ausschl. die Gesamtwertung. Ok, wenn es, wie in Bergen, für die besten AK-Läufer noch "Fressalien", sprich leckere Naturalpreise gibt, dann werde ich zumindest "Altersklassen-Fan auf Zeit".

Die nächsten Tage werde ich versuchen, meinen Körper durch Regenerationsmaßnahmen, inkl. lockeres Radfahren, zur aktiven Regeneration, wieder in einen "einsatzfähigen" Zustand zu bringen. Viel Zeit bleibt dafür nicht. Schon kommendes Wochenende "ruft" der Schwarzwald. In Zell-Unterharmersbach findet die Deutsche Berglaufmeisterschaft 2012 statt.

Meine Ziele in der Einzelwertung sind, auf Grund o. g. Gründe, eher eingeschränkt. Mein Hauptaugenmerk ist es, meinen Verein, bzw. meine Vereinskameraden, bei der Verteidigung unseres Meistertitels aus dem Vorjahr zu unterstützen. Korbinian Schönberger, der heute, beim Hochfelln-Berglauf, als Neunter, bester Deutscher wurde und Ralf Preissl, der letzte Woche bayerischer Meister im Halbmarathon wurde, sind  unsere "Speerspitze". Die drei besten Zeiten eines Vereines bilden die Mannschafts-Gesamtzeit, welche die Plazierung bestimmt. Berglauf wird für mich, am ersten Oktober-Wochenende, also in allererster Linie "Mannschaftssportart" sein!

Dienstag, 25. September 2012

Hochfelln-Berglauf

Relativ kurzfristig habe ich mich dazu entschieden, kommenden Sonntag, am ältesten und zugleich bestbesetztem deutschen Berglauf teilzunehmen, beim

39. Int. Hochfelln-Berglauf

DEM deutschen Berglauf-Klassiker!

Endlich wieder! Eigentlich zu lange liegt mein letzter Start dort schon zurück! Sowohl mit der Region, als auch mit dem Berg verbindet mich Einiges. Im Training erklomm ich die 1080 Höhenmeter schon oft, im Wettkampf insgesamt dreimal. Dieses Jahr ist es, anläßlich des Wettkampfes, gar das Erstemal überhaupt, dass ich meinen "Hausberg" "stürme".

Bei gutem Wetter sehe ich den Hochfelln, wenn auch aus der Ferne, von meinem Balkon aus. Zahlreiche Trainingsläufe führten mich schon auf seinen Gipfel. Mein erstes Zusammentreffen mit der deutschen Berglauf-Nationalmannschaft hatte ich hier 2005. Der Bergener Hof war damals das Basisquartier für ein DLV-Trainingslager-Wochenende.

Am Samstag werde ich wieder dort einquartiert sein-sozusagen "back to the roots":-). Eigentlich könnte ich auch am Sonntagmorgen die, nur 50 Kilometer, mit dem Auto anreisen. Aber Bibi, in Berglaufkreisen pratisch eine Legende, möchte mich schon am Samstag "vor Ort" haben.


Die Startliste http://www.hochfellnberglauf.de/html/uebersicht.php weist, wie beim Hochfelln-BL nicht anders zu erwarten, schon einige Topläufer auf, z. B. Krupicka, Wyatt, Dlugosz und de Gasperi. Die deutsche Berglaufspitze vertritt Heiko Baier und mein Vereinskollege Korbinian Schönberger.

Ich freue mich, endlich wieder bei einem tollen Berglauf in der Heimat zu starten. Ok, Kenia und die Schweiz sind mittlerweile auch Heimat für mich, v. a. Kenia. Aber "dahoam is dahoam" gilt eben doch nur für Bayern. Deswegen freue ich mich auf ein Heimspiel, allerdings ohne Heimvorteil.

Der Berg ist für alle gleich (schwer) und das 15er-Rennen in Kempten hat mich doch Einiges an Kräften gekostet. Bis zum Sonntag sind es allerdings noch ein paar Tage hin. Ich hoffe und denke, dass ich mich bis dahin gut erholt habe. Dann kann ich im Chiemgau mein Ziel, "Top Ten", in Angriff nehmen.

Montag, 24. September 2012

Wochenende im Allgäu

Das vergangenen Wochenende verbrachte ich in Kempten, um dort meinen Hauptsponsor SCOTT zu repräsentieren.

Meine Anreise am Freitag verlief, mit zwei Stunden Zugverspätungen, zwar nicht wunschgemäß, aber mir sind Zugverspätungen immer noch lieber, als mit dem Auto im Stau zu stehen.

Die Unterkunft, das JUFA-Gästehaus in Kempten, war zugleich auch der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Veranstaltung, inkl. Start/Ziel des Wettkampfes. Allerdings hatte ich leider nie die Gelegenheit/Zeit, dass nebenan liegende Wellnessbad zu besuchen.

Die Arbeit ging vor. Am Samstagvormittag waren allerdings nicht Viele bereit, sich der, von mir im Rahmen meines workshops angebotenen, "Laufarbeit" zu unterziehen. Für die wenigen Teilnehmer war das aber von Vorteil. Dadurch konnte ich mich intensiver mit jedem Einzelnen an die Laufkoordination- und kräftigung üben.

Das Seminar am Nachmittag war dann eher "eine gemütliche Runde". Ich beantwortete Fragen zu verschiedenen Laufthemen und gab die ein oder andere Anekdote aus meinem Läuferleben zum Besten. Somit kam ich dann auch erst abends zu meinem zügigen 40min Lauf, bei dem ich den (anspruchsvollen) Schlußteil der Wettkampfstrecke erkundete.

Michael, vom Event-Veranstalter und Vertriebspartner von SCOTT, "Laufsport Saukel", unterstützte mich während des gesamten Wochenendes. Er integrierte mich auch, wenn auch nur für einen Tag, in das Laufsport Saukel-be faster Team. Dieses, sehr junge Team, in dem ich quasi der "oldie" war, ist sehr ehrgeizig, motiviert und hat v. a. jede Menge Spaß am Laufsport.

Am Wettkampftag lief ich mich dann auch zusammen mit dem Triathleten des Teams, Martin, ein. Er war es auch, der auf den ersten Kilometern, bergauf das Tempo vorgab. Wobei er "nur" für die 50km-Staffel des. o. g. Laufteams lief, also kein unmittelbarer Konkurrent für mich auf der 15km-Strecke war. Eigentlich wollte ich den Lauf nur als eine Art "schnelles Training" nutzen, ohne mich, nur zwei Wochen nach den Strapazen des Jungfraumarathons, zu sehr zu verausgaben. Diese persönliche Vorgabe hielt ich aber, zumindest auf der ersten Streckenhälfte, nicht ein. Spätestens als ich mich, nach ca. 5 Kilometer, absetzte, war ich schon annähernd "am Anschlag" unterwegs.

 Die Strecke des Voralpenmarathons, war auf allen Distanzen, technisch und konditionell anspruchsvoll-so stellt man sich einen richtigen Trailrun vor! Ich habe es etwas bereut, meinen Trailschuh, den Scott Eride Grip zuhause gelassen zu haben. Jedoch kam ich auch mit dem Scott T2c auch sehr gut zurecht. In Zukunft werde ich aber auch die VORalpen nicht mehr unterschätzen!

Nach meiner Tempoverschärfung an einer leichten Steigung, konnte ich meine Führung schnell ausbauen. Allerdings leitete mich, bei km 9, der Führungsradfahrer falsch. An einer Kreuzung fühlte ich mich kurzzeitig, wie "gestrandet im Nirgendwo". Nichts im Umfeld wies auf "Wettkampf" hin, keine Markierung/Streckenposten/Teilnehmer: "Nichts". Ich stand sogar kurzzeitig und überlegte, wie ich wohl am schnellsten wieder zum Hotel zurückkomme. Der Führungsradler hatte sich aber zwischenzeitlich über die korrekte Streckenführung erkundigt. Somit joggte ich, etwas frustriert, hinter ihm her. Jedoch nur so lange, bis die Verfolger fast aufgeschlossen hatten. "Ich wachte wieder auf" und gab, an der letzten Steigung, nochmal "Vollgas". Im Hinterkopf hatte ich dabei auch den letzten "downhill" zum Schluß. Dort wollte ich unbedingt mit sicherem Vorsprung ankommen, um die, ca. 200 steilen Höhenmeter bergab, ruhig&sicher und ohne Risiko, zu bewältigen. Der Plan ging exakt auf. Ich konnte es mir sogar leisten, diesen, vorletzten Kilometer, locker hinunterzujoggen, quasi als "Trabpause" im Wettkampf;-).

Zur Sicherheit drückte ich dafür, auf dem letzten, nur leicht welligen Kilometer, nochmal "auf die Tube" und kam mit sicherem Vorsprung in´s Ziel. Der Streckensprecher sprach von einer Zeit von 1:00 "sounsdo", der Zweite wurde mit "1:01.." begrüßt. Die offizielle Ergebnisliste weist nur einen Abstand von 2 Sekunden zwischen mir und Platz 2 aus. Hm, sollte das so gewesen sein, dann wäre Thomas die letzten 200m in 10 Sekunden gerannt-"da kann Bolt einpacken gegen;-)". Sei´s drum, Sieg ist Sieg, Zeiten und Abstände sind bei Trail- und Bergläufen ohnehin eher zweitrangig.

Nach dem Lauf war ich doch, trotz zweier "aktiver Pausen", relativ müde und erschöpft. Der ausgedehnte Mittagsschlaf, nach der "obligatorischen" Portion Pasta, zu Mittag, wirkte "Wunder". Auch, wenn ich dabei die Siegerehrung verschlief, so konnte ich doch, rechtzeitig vor der Zugrückfahrt, noch einige Stücke Kuchen&Tassen Kaffee "vertilgen", was gewissermaßen, bei Wettkämpfen auch "dazugehört".  

Donnerstag, 20. September 2012

Das Allgäu ruft

und damit "ausnahmsweise" nicht "der Berg", sondern "nur" die "Hügel" der Voralpen.

Das schöne Allgäu wartet am Wochenende mit einem tollen Event, dem Voralpenmarathon http://www.voralpenmarathon.de/ in/um Kempten auf. Verschiedene Strecken/-längen stehen zur Auswahl. Die Königsstrecke in Schwaben übertrifft, mit 50 Kilometer Distanz, sogar die klassische Marathondistanz von 42km.

Klar, dass für mich zwei Wochen nach einer Belastung, die gesundheitlich "auf Messer´s Schneide" stand, hier nur der 15km-Lauf in Frage kommt. Immerhin 450 Höhenmeter hält auch die "Kurzstrecke", die doch, im klassischen Sinne, einen LANGstreckenlauf darstellt, parat.

Grundsätzlich ist jede Art von Wettkampf, zwei Wochen nach einem Marathon grenzwertig. Allerdings ist die Regeneration nach einem Bergmarathon, trotz des höheren Krafteinsatzes, wesentlich schneller, als nach einem klassischen, flachen Marathon. Die Stoßbelastungen auf den gesamten Bewegungsapparat sind "am Berg" schlichtweg "um Welten" geringer als beim flachen Pendant. Das betrifft natürlich nur Bergmarathons, deren Schwerpunkt "bergauf" liegt. So, wie z. B., ganz aktuell, Anfang September, beim Jungfraumarathon.

Trotzdem, die Belastung steckt mir noch "in den Knochen". Aber weniger, als nach meinen bisherigen Bergmarathonteilnahmen. Das zeugt von einer soliden Grundlagenausdauerbasis. Immerhin konnte ich dieses Jahr komplett ohne Verletzung durchtrainieren.Wobei das Thema "Verletzungsfreiheit" sicher auch mit dem Wechsel meines Laufschuhausrüsters in Zusammenhang steht. Damit möchte ich nicht meinen letztjährigen Sponsor diskreditieren. Auch in der Zeit, als ich noch keinen Schuhausrüster hatte und verschiedene Schuhmarken/-modelle nutzte, bremsten mich regelmäßig "typische" Laufverletzungen aus. Alles Vergangheit: "beam me up SCOTTie:-)))"!  


Letzte Woche habe ich, was das Training betraf, quasi "Urlaub" gemacht. Lediglich "just for fun" drei lockere "Joggings" im 5:30er Tempo und zwei sehr kurze Radausfahrten brachten mich vor die Tür. Seit Anfang dieser Woche befinde ich mich wieder im "richtigen" Training. Allerdings immer noch mit der, nach einem Langzeitausdauerwettkampf, gebotenen Zurückhaltung. Vorgestern: 40min Dex (4:30-4:00min/km)& Laufkoordinations- und kräftigungsprogramm, sowie, barfuß, 10 lockere Steigerungsläufe (Fußballplatz). Das erste richtige Qualtiätstraining seit der "Jungfrau" absolvierte ich gestern: 90min Fartlek im profilierten Gelände. Das Training war, v. a. bergauf, so gut, dass nur der "Kopf daran erinnerte", dass ich vor nicht mal zwei Wochen einen Bergmarathon lief. Ok, im Flachen und bergab war die Nachbelastung schon etwas spürbar. Heute war mein, vom Gefühl her, bester extensiver Dauerlauf in diesem Jahr. Wenn es so etwas wie das "runner´s high" gibt, dann hatte ich es heute:-)

Morgen werde ich, ganz entspannt, mit dem Zug nach Kempten reisen, der Geburtsstadt meiner Mutter. Am Samstag steht eine Marketingaktion, bzw. ein workshop, für meinen Hauptsponsor "Scott" auf dem Programm. Vormittags Jogging und ein Lauftechnik- und koordinationsprogramm im Anschluß, sowie nachmittags ein workshop zu persönlichen Laufthemen. Da kommt keine Langeweile auf! Wobei ich natürlich hoffe, dass das meine Teilnehmer das auch so sehen;-). Am Sonntag dann der "15er", bei dem ich sicher auch die Natur genießen kann. Schließlich heißt der Lauf auch offiziell "Landschaftslauf:-). Ob ich dabei den Scott T2c, oder den -MK4 trage ist wiedermal "die Qual der Wahl". Beides die besten Langstrecken-Berglaufschuhe, die ich je zur Verfügung hatte.

Böse Zungen würden behaupten, ich laufe den 15er, die kürzeste Distanz im Rahmen des Voralpen-Events, nur, damit ich, als erster Teilnehmer des gesamten Starterfeldes, dass ja auch die 30&50km umfaßt, das Kuchenbuffet im Ziel plündern kann;-). Tatsächlich würde ich aber am liebsten den "30er" laufen.. Davon hat mir aber mein Trainer dringenst abgeraten. Auch wenn ich mich schon sehr gut erholt fühle, so befinde ich mich doch immer noch in einer "heiklen" Phase. Wenigstens habe ich das Leistungsloch, in das man nach einigen Tagen Rückkehr aus der Höhe fällt, schon gut überwunden. Die Magenprobleme sind seit dem Jungfraumarathon Vergangenheit, lediglich der grippale Infekt hielt sich noch hartnäckig, bis einschl. vergangenem WE.

Meine Wettkampfplanung zum Saisonende wird sich, mit größter Warscheinlichkeit, noch kurzfristig ändern. Mehr dazu im nächsten blog.

Dienstag, 11. September 2012

Phoenix aus der Asche!


wo fange ich an zu erzählen, wo höre ich auf?!

eigentlich wäre es vor der wm an der zeit gewesen, nochmals "kenia" revue passieren zu lassen. eigentlich.., denn eigentlich war ich schon seit anfang letzter woche, in ostafrika, gesundheitlich angeschlagen. nur mühsam konnte ich mich die gesamte letzte woche, zu irgendetwas "geschweige denn" zum training aufraffen. vergangenen dienstag war ich schon "drauf&dran" die letzte abschlußbelastung (5km im marathontempo) zu "canceln". letztendlich quälte ich mich aber doch durch "mehr schlecht, als recht". mein gesundheitszustand sollte sich noch drastisch verschlechtern.. klar, dass da "blog posting" eher hinten anstand..

nachdem ich mittwoch nachmittags den flieger nach dubai bestieg, war ich mit den gedanken schon damit beschäftigt, wie gesund/krank ich wohl 30 stunden später zuhause ankomme.. der klimawechsel, vom eher kühlen kenia, ins heiße dubai "gab mir dann den rest". während der neun stunden transit-aufenthalt war an richtigen schlaf nicht zu denken, die nase tropfte und der hals schmerzte. mein vorher bereits angeschlagener magen rebelierte dann auch noch gegen ende des weiterfluges nach münchen. die weitere zug- und autofahrt war, inkl. klobesuchen, gelindegesagt, mühsam. doch das war noch nichts im vergleich zu dem, was mich zuhause erwartete. abends erfaßte mich innerhalb kürzerer zeit starker schüttelfrost. ich mußte mich übergeben und der durchfall verschlimmerte sich. magenmedizin, ein heißes bad, sachen für das schweiz-wochenende zusammengeschmissen und danach ab in´s bett. ich fragte mich vor dem schlafengehen, wieso ich überhaupt die sachen für die wm gepackt habe, wo ich sie doch sowieso nie werde laufen können. ich hoffte, in der nacht nicht zum notfallpatienten zu werden und absurde träume begleiteten mich im schlaf.

am nächsten morgen ging es mir aber schon um einiges besser. so entschied ich mich doch, die reise in die schweiz anzutreten. in der hektik vergaß ich zwar den ein oder anderen ausrüstungsgegenstand, aber nationalteamdress und schuhe waren im gepäck und das zählt.

in salzburg, wo ich eine stunde aufenthalt hatte, joggte ich noch 40min zur wettkampfzeit (trainiere im vorfeld vor wichtigen rennen immer zur wettkampfzeit, zwecks anpassung biorhtymus). der magen schmerzte, die nase lief und mein gps zeigte einen 6er schnitt an "na prima..". in buchs angekommen holte mich hildegard ab. in grabs bin ich schön langsam, neben bayern und kenia auch schon zuhause. bei hilde, flo und vutschko kam ich wieder auf andere gedanken. mit viel heißem tee, boullion, gekochten karotten und kartoffeln ersetzte ich die, mich unregelmäßig&ungewollt, verlassenden energiereserven. ansonsten schlief ich viel, dass war wohl die beste medizin.

der samstagslauf, am tag vor dem rennen war dann schon um einiges besser, im 5:15er schlappschnitt., aber völlig ohne "laufgefühl". meine persönlichen ansprüche an die wm hatte ich auf ein "für die mannschaft" heruntergeschraubt, von top20 konnte keine rede mehr sein.

ohne rechte vorfreude setzte ich mich in den zug richtung interlaken, wo ich samstag abend, als letzter der deutschen delegation, eintraf. auf meinen trainer und die athleten machte ich sicher den eindruck einer wandelnden schlaftablette. nach dem rennen sagten sie mir, ich sah aus wie ein "leichentuch".. das carboloading bestand aus cola und nudeln ohne soße. selbst das weilte nur bis 4:00 uhr morgens in meinem magen. sicher bin ich nie zuvor leichter in einen wettkampf gegangen. das letztemal mußte ich 20min vor dem start in die "büsche" und verpaßte deswegen fast den wechselwäschegepäcktransport, was wiederum meinen trainer in rage versetzte.

zum start "versteckte" ich mich in der zweiten reihe. meine gedanken kreisten darum "wie weit komme ich?". doch nachdem der startschuß gefallen war, kam ich doch erstaunlich gut "in die gänge". ungefähr auf platz 30 passierte ich den ersten kilometer. bald bildete ich, zusammen mit meinem ungarischen scott-teamkollegen, adam kovacs und dem kenianischen sieger des zermatt marathons 2012, paul michieka ein trio. als uns der schweizer nationalläufer christian matthys, vor einigen wochen noch zweiter des glacier 3000 überholte, "verabschiedete" ich mich mit dem eidgenossen nach vorne. spätestens hier galt für mich "alles oder nichts!". bei kilometer 10 passierte mich dann ein ganzer "zug", der mit mexiko, usa, kenia, ungarn und schweiz "international gefüllt war". ich ließ mich aber nicht beirren, sondern lief mein eigenes tempo konstant weiter. später "sammelte ich fast alle wieder ein". auf dem leicht welligen streckenabschnitt zwischen wilderswil (km 10) und lauterbrunnen (km 25) nutze ich längere zeit den windschatten von zwei äthiopischen läufern. auf dauer konnte ich, mangels schnelligkeit, nicht mithalten. die halbmarathonmarke in lauterbrunnen passierte ich, alleine laufend, als drittbester deutscher auf platz 25. das eigentliche rennen startet beim jungfraumarathon allerdings erst ab kilometer 25.

ab hier "warten", bis wengen, 700 höhenmeter, verteilt auf nur fünf kilometer, auf die schon vorermüdeten beine. im gegensatz zum vorjahr, wo ich auf diesem streckenabschnitt fast "stand" und überwiegend gehend unterwegs war, schaltete ich gleich von beginn des anstieges "auf angriff". ich konnte kaum glauben, wie locker&flüssig mein laufschritt war, nie zuvor war ich so gut im steilen terrain unterwegs. dementsprechend machte ich platz um platz gut und passierte die zwischenwertung bei km 30 in wengen, als bester deutscher, bereits auf platz 12.

zu paul muchieka hatte ich fast aufgeschlossen. auf dem flacheren, mäßig steigenden terrain zwischen wengen und einstieg zur moräne hatte ich leider nicht genügend "speed" um mitzuhalten. von hinten kam mir der sieger des letztjährigen kaisermarathons und 2:18 marathonläufer, adam kovacs gefährlich nahe. dafür überholte ich einen äthiopier und lag nun auf platz 11. alle schlechten gedanken hatte ich im tal zurückgelassen, nur noch die top ten zählten!

bei km 38 war es dann soweit: die legendäre moräne wartete auf mich. letztes jahr lauerte sie wie eine mUräne, der tückische raubfisch, auf mich. 2011 war ich nahe der ohnmacht und von krämpfen gepeinigt, dieses jahr eroberte ich sie "im sturm". im technisch anspruchsvollen und extrem steilen terrain konnte ich mich von kovacs absetzen und wieder nach vorne boden gutmachen. die anfeuerung durch die zuschauer, die alplhornbläser und fahnenschwinger, dazu die chance einen traum zu verwirklichen, ich hatte fast tränen in den augen! bei kilometer 41 überholte ich den ersten äthiopier und kam dem zweiten kenianer näher.

leider spielte auf dem letzten kilometer meine wadenmuskulatur "total verrückt". starke krämpfe blockierten meine vorwärtsbewegungen enorm. auch mehrmaliges stehenbleiben und dehnen brachte keine besserung. im gegenteil, ich stürzte sogar und es ging nur noch um schadensbegrenzung. während mein herz- kreislaufsystem noch auf hochtouren lief, konnte ich die power nicht mehr "auf die strasse bringen". ein engländer überholte mich, "wie aus dem nichts" und ich konnte nur frustriert hinterherschauen. letztendlich verlor ich sicher noch eine gute minute bis in´s ziel, konnte aber noch knapp meinen zehnten platz, nur sechs sekunden vor dem nächsten amerikaner, garen burrell, retten. hier kam "glück ins spiel", aber, gerechter ausgleich: solches fehlte mir ja reichlich während der tage zuvor!

im ziel fiel dann "tonnenweise" balast ab! auch wenn mich nun die krämpfe zu boden zwangen so war ich doch vielleicht der glücklichste mensch in diesem moment. top ten, mit dieser zeit, v. a. unter diesen vorbedingungen, eigentlich völlig surreal!!! selbst heute, zwei tage danach, kann ich es kaum glauben! die monatelange vorbereitung war also doch nicht umsonst!

danke auch an meinen materialsponsor SCOTT!, mit dem SCOTT MK 4 hatte ich den perfekten Schuh am Fuß!

http://www.scott-sports.com/ch/de/products/2236531105008/shoe-scott-mk4-blue-red-90-us/;jsessionid=13189E5769EF312EFD36A1D10674DCEB
das wir mit der mannschaft auch noch die bronzemedaille in der teamwertung gewannen: "ohne worte!"

die party am abend war auch wieder weltmeisterlich, das team deutschland hat sicher die "feierwertung" erneut gewonnen;-)

mit "kenia" habe ich diesen bericht eingeläutet und so beende ich ihn auch. 19 minuten zeitverbesserung im vergleich zum vorjahr. ohne krankheit wären sogar "top 5" möglich gewesen! ich habe, für mich persönlich, in kenia, ein paar stellschrauben gefunden, die ich "neu justiert habe".

aber die nächste zeit muß ich erstmal rücksicht auf meine grenzwertig strapazierte gesundheit nehmen. ich habe mich wirklich "auf messers schneide bewegt". die nächsten tage trainiere ich nur nach dem "lust&laune" prinzip. ein paar viren befinden sich nach wie vor in meinem körper und die müssen erstmal "raus".

ganz "beine hängen lassen" geht/läuft aber nicht, denn in knapp 2 wochen bin ich in eine marketingaktion von scott, im rahmen des voralpenmarathons in kempten, eingebunden. in 4 wochen heißt es gar wieder "bergmarathon", wenn ich beim kaisermarathon in söll/tirol um den sieg mitlaufen will!

aber erstmal heißt´s

"die ruhe vor dem sturm" ;-)

Freitag, 31. August 2012

Kenya!

Ngonghills (bis 2440m ueber Nn)
Massailand im Hintergrund
this is kenya!
Scott day&night
Glueck im Unglueck: kurz vor Ende des letzten geplanten Biketrainings..
hakuna matata-means alles ok, alles i. o., passt schon, repariert wird zuhause
fuers fotoshooting auch `ohne antrieb`, im hintergrund mein trainingscamp der letzten wochen 


hi, habari, hallo!

lange nichts gehoert/gelesen von mir! tooooo busy! bzw. auch wenn in afrika die uhren langsamer ticken, so vergeht die zeit doch schneller.. klingt vielleicht etwas 'strange', ist aber so.

wo fange ich an, wo hoere ich auf.. trainingslager in kenia bedeutet, eintauchen in eine voellig andere welt. fuer mich persoenlich bedeutet es aber v. a. auch 'heimkommen', dank meiner freunde dort und dem leben, insbesondere der lebensfreude dort.

zum bereits sechstenmal bin ich nun in ostafrika. 30 kilometer ausserhalb von nairobi habe ich zwar nicht meine zelte, aber doch eine sehr karge behausung 'aufgeschlagen'. ich schlafe zwar nicht auf dem boden, aber auf einem bett ohne matraze. fliessend wasser gibt es keines, dafuer aber wasser aus einem 100L-behaelter. mit einem parafinkocher und einer art grill, wird alles rund ums kochen bewaeltigt.

essen, schlafen und trainieren, dass ist das motto meiner trainingsgruppe. ok, eigentlich trainiere ich zu 80 prozent nur mit einem trainingspartner, edward kimosop. mit ihm bin ich seit 2003 eng befreundet und wir sind auch schon bei manchen berglauf-wettkaempfen gemeinsam unterwegs gewesen. wenn ich nicht gerade, wie die letzten zwei tage durch erbrechen und durchfall gehandicapt bin, sind wir auf durchaus aehnlichem niveau, v. a. am berg. beim thema 'speed' kann ich mit einem laeufer mit einer 29er zeit auf 10 natuerlich nicht konkurieren. aber am berg, v. a. im steileren gelaende, kann ich aber durchaus auch fordern und wir pushen uns gegenseitig. manchmal auch zu sehr.. dann ist das naechste training eben 'pole, pole' was soviel bedeutet wie 'mach mal locker', also 5:30er bis 6er schnitt. ja, auch das laufen die kenianer!

kein wunder, wenn der 7uhr morgenlauf aus einem 23km tempodauerlauf besteht.. aber sie sind auch 'nur' menschen. beim langsamen nachmittagslauf waren 2 von 5 laeufern so ausgelaugt, dass sie, trotz langsamstem tempo, zweimal stuerzten. tempodauerlauf dienstag, 15x1000m auf der bahn mittwoch und langer lauf am donnerstag: 'von nichts kommt nichts'! mein trainingsplan, der auch nicht 'ohne' ist, wirkt im vergleich dazu nahezu 'harmlos'. wobei ich auch schon einige knackige einheiten bewaeltigt habe, wie z. b. 6 std bike mit 1300hm anstieg zum schluss, laufintervalle 8x5min steigung mit 15% steigung am anschlag, oder 2x 600hm klettern mit dem bike hintereinander.

die trainingsstrecken sind groessenteils leicht bis mittel profiliert. die groessere herausforderung liegt allerdings im laufuntergrund! graswege/-trails auf einem riesigen parkwegenetz, felsige/sandige gravelroads verlangen nach einem stets fluessigem laufstil. leichtigkeit aus dem fussgelenk heraus ist gefragt, nichts mit schlurfschritt!-auch nicht bei den langsamen joggingeinheiten! tagtraueme sollte man sich fuer nach dem lauf aufheben-ein motorrad kann einem selbst auf einem abgelegenen waldweg voellig ueberraschend 'fullspeed' entgegenkommen..

das thema biken ist ein ganz besonderes hier. wie ihr wisst, komme ich ja nicht nur urspruenglich aus der mountainbike-raceszene, sondern bin immer noch radfahrer 'mit herzblut'. klar, dass deshalb wieder mein bike mitmusste. mit meinem scott scale premium war ich diesesmal in einigen grenzwertigen situationen immer noch im sattel, bei denen mich meine vorhergehenden bikes knallhart abgeworfen haetten. die meisten trails hier sind haerter als die cross country kurse, auf denen ich in den 90ern unzaehlige rennen bestritten habe. leider habe ich gestern durch einen schaltfehler einen 'chainsuck', sprich eine kettenverklemmung verursacht. normalerweise laesst sich das durch gefuehlvolles hochschalten wieder regulieren. in anbetracht einer schwierigen verkehrssituation musste ich aber etwas schneller reagieren. so kam irgendwie das schaltwerk in die speichen. dadurch riss sich dieses mitsamt des rahmenendstueckes vom rahmen-extrem-never hapend in my 'bike-life' before! ich habe dazugelernt, dass ich naechstesmal ein entsprechendes rahmenendstueck als ersatzteil mitnehmen muss. ein solches ersatzteil bekomme ich naemlich auf dem gesamten afrikanischen kontinent nicht..

aber ich nehme die sache mit 'kenianischer gelassenheit', uerhaupt kann mich hier fast nichts aus der ruhe bringen. was bei uns 'chaos' waere, ist hier einfach alltag und ich geniesse den alltag:-)

achja, das training fuer den jungfraumarathon, der eigentliche grund, warum ich hier bin:-): einige trainingseinheiten habe ich, durch den 'flow' mit trainingspartner/n zu flott absolviert, dafuer aber bei anderen trainingseinheiten wieder 'rausgenommen'. es gab tage, an denen ich, einmal sogar erbrechend zwischen den intervallen, 'auf dem zahnfleisch' daherkam und andere, an denen meine kenianischen trainingspartner nur schwer atmend mithalten konnten.    

der psychische aspekt meiner aufenthaltes hier ist aber fast genauso wichtig wie der physische part. im gegensatz zur bayerischen heimat, denkt man nur beim training ans training. ansonsten wird hauptsaechlich geredet, geredet, geredet und dabei gekocht, gewaschen, usw., die dinge des ueberschaubaren alltages bewaeltigt.

ok, einmal habe ich mir auch einen discobesuch erlaubt. auch das kein vergleich zum 'gewohnten' der dancingstyle ist rhythmn pur! kate zeigte dabei, dass doch nicht alle kenianischen laueferinnen zu introvertiert sind. aber ich schweife ab, schliesslich ist das hier kein party-, sondern in erster linie ein sportblog. obwohl die moves auf der tanzflaeche eigentlich wiederum auch sport waren-die dritte trainingseinheit des tages sozusagen:-).

bevor der naechste stromausfall das internetcafe aus dem ich gerade schreibe 'lahmlegt' veroeffentliche ich mal mein 'geschreibsel'. ohne nachkorrektur, wir sind hier ja auch nicht in der schule:-). hoechstens in der schule des lebens, man lernt hier in afrika naemlich die eigentlichen grundsaetze, die das leben und ueberleben ausmachen wieder. diese vergisst man allzu oft in unserer westlichen 'vollkaskomentatlitaetswelt'

vielleicht schreibe ich nochmal etwas vor dem rueckflug nach deutschland am mittwoch, 'schau mer mal'..

  


Sonntag, 5. August 2012

Glacier 3000 run

der letzte wettkampf vor den berglauf-langdistanz weltmeisterschaften (jungfrau-marathon/ch) verlief gut. nachdem ich im juli einige formschwankungen hatte, konnte ich meinen eigentlichen leistungsstand, v. a. bezügl. der für einen bergmarathon notwendigen fähigkeiten, nur sehr schwer einschätzen.

entäuschend war v. a. mein abschneiden beim  karwendel-berglauf vor zwei wochen. meine persönliche erwartungshaltung vor dem glacier 3000 war deshalb geteilt. auf der einen seite konnte ich auf eine sehr gute winter-/frühjahrsvorbereitung zurückblicken, die mir eigentlich substanz für die gesamte berglaufsaison 2012 bieten sollte. auf der anderen seite waren einige trainings- und wettkampfleistungen im juni&juli eben nicht so, wie ich sie mir gewünscht hätte..

fakt ist aber auch, dass mir die "berglaufserie" im juli-3 wochen-3 wettkämpfe, gut getan hat in richtung tempohärte&schnelligkeit am berg. kurzfristig zeigte sich das bereits beim glacier 3000 und langfristig, kann ich für den herbst, darauf aufbauen.

am samstag, dem 4.8. waren beim glacier 3000, auf 26km und 1900höhenmetern, schnelligkeit (ersten 15km nur leicht profiliert), kraft (letzte 11km 1600hm!) und last, but not least "ausdauer" gefragt, immerhin galt es ähnlich lange unterwegs zu sein, wie bei einem flachen marathon. 500 teilnehmer stellten sich der herausforderung bei diesem "hochkaräter".

sowohl für den schweizer, als auch für den deutschen leichtathletikverband war es der letzte selektionswettkampf für die berglauf-langdistanz-wm.

mit christian seiler aus erfurt und christian mathys lösten sich, nur wenige kilometer nach dem start im mondänen gstaad, die späteren erst- und zweitplazierten, aus der bis dato aus fünf läufern bestehenden spitzengruppe. ich befand mich nicht weit dahinter und lief mein eigenes tempo. nachdem nach ca. 10 kilometern hansruedi mathys von hinten zu mir aufschloss, ging jedoch bei uns beiden etwas "der gaul" durch. wir pushten uns beide gegenseitig über die tollen trails der reusch entlang. im steten bergauf&bergab "rollten" wir uns an das verfolgerduo stefan wenk und einen staffelläufer heran. nach ca. einer stunde erreichten wir die zwischenzeitmessung in reusch, wo das eigentliche rennen begann.

auf der forst-/bergstrasse hinauf nach oldenegg lief es bei mir so gut wie schon lange nicht mehr. schnell lag ich auf platz drei und konnte auch zeit auf meine verfolger gutmachen. die beiden führenden seiler und matthys waren allerdings um einiges voraus. ich rechnete mir aber durchaus chancen aus, an sie heranzulaufen.

bei der zweiten zwischenzeitmessung, auf oldenegg (ca 1800m über Nn) lag stefan wenk, mein scott-teamkollege und amtierender schweizer duathlon-vizemeister, noch ca. eine minute hinter mir.

die streckencharakteristik änderte sich auf den letzten sechs kilometern drastisch. der laufschritt wich grösstenteils dem berggang, einer ganz eigenen form der fortbewegung, v. a. bei mir;-). auf dem bergpfad zur cabane hatte ich z. t. orientierungsschwierigkeiten, da teilweise keine streckenmarkierungen vorhanden waren. weder vor, noch hinter mir konnte ich läufer, streckenposten, oder sonst etwas "wettkampfspezifisches" sehen, kurzzeitg erfasste mich sogar panik: "verlaufen?!".

doch die verunsicherung währte nur kurz-schliesslich tauchte bald stefan wenk hinter mir auf, "puh, also doch der richtige weg..". "scottie" wenk "wanderte" auch bald an mich heran und ich liess ihn, sportlich fair, auch mit einem schritt zur seite, vorbei.

mein traum, ein top drei platz, war somit schnell ausgeträumt. da mein schwerpunkt nach dem lgt-marathon auf schnelligkeit und weniger auf ausdauer lag, fehlte mir letztgenanntere schlichtweg, bzw. v. a. die kraftausdauer. "sei`s drum", bei der cabane, einer wunderschön gelegenen berghütte auf 2450 über Nn, konnte ich den rückstand auf stefan wenk noch sehr gering halten. die hinter mir liegenden läufer waren noch ausser sichtweite.

"hütteneinkehr" an der cabane gab es keine, bzw. erst nach dem lauf, "ersatzweise" nahm ich als "hüttenverpflegung" noch ca 300mL cola und 200mL kohlenhydratgetränk zu mir. das war auch dringendst notwendig, da es auf den letzten drei kilometern hochalpin wurde.

die höhe spürte ich nun überdeutlich und ich merkte deutlich wie die kräfte schwanden. an einigen technischen stellen, v. a. kurzen bergabstücken, hatte ich deutliche koordinationsschwierigkeiten. knapp 1,5km vor dem ziel führte die strecke dann über einen gletscher.

auch wenn dieser streckenabschnitt relativ flach war, so gestaltete sich das vorwärtskommen im schnee/schneematsch sehr mühsam.. gefühlt "unendlich spät" kam das zeichen für den letzten kilometer. nun wieder auf festem boden, dafür aber auf einer sicher 25 prozent steilen rampe, ging es hinauf. erschreckt musste ich feststellen, dass von hinten "gefahr lauerte". mit schnellen bergschritten näherte sich mir das allgäuer berglaufass michael barz, u. a. dritter des diesjährigen zugspitzlaufes. ich gab nochmal alles um auf den letzten treppen zur bergstation der glacier 3000-seilbahn, dem zielbereich, meine position zu behaupten.

meinen zustand im ziel beschreibe ich lieber nicht näher.. natürlich hätte sich die anstrengung für einen platz auf dem podium mehr gelohnt, aber ich kämpfe in jedem rennen um jeden platz!

der zeitabstand zum sieger christian seiler, war mehr als deutlich. allerdings ist christian auch mit einer marathonbestzeit von 2:18 und hm-bestzeit von 1:06 "gesegnet". zeiten, die in der berglaufszene höchstens die weltspitze aufzuweisen hat.

in anbetracht meiner aktuellen trainingsphase, in der die ausdauerentwicklung eine untergeordente rolle spielte, bin ich mit meiner berglauf-langdistanzleistung zufrieden. ich weis, wo ich stehe und woran es jetzt zu arbeiten gilt, in hinblick auf den jungfraumarathon.

nach einigen ruhigen tagen, mit rein regenerativem training, liegt der trainingsschwerpunkt der nächsten wochen auf "langzeitausdauer". passend dazu, werde ich mich, ab dem 15. august, bis zur langdistanz-wm, nach kenia "verabschieden".

mit im gepäck natürlich auch meine "glacier 3000"-schuhe:
http://www.scott-sports.com/global/en/products/2187331029012/shoe-scott-t2-c-white-blue-110-us/