Samstag, 23. Februar 2013

eat, sleep and train

das ist das motto des laufsportes in kenia, laufen als "hobby" ist beinahe unbekannt. der laufsport ist arbeit&broterwerb im wahrsten sinne des wortes. in equatornaehe/am equator ein 24std-job, bei dem die regeneration genauso ernst genommen wird, wie das training selbst.

anfang februar, zwei tage, nachdem ich mich, beim halbmarathon in ismaning, durch den schnee "kaempfte" bestieg ich den flieger richtung ostafrika, mit zwischenstop in dubai.

der klimawechsel/temperaturunterschied war, wie zu erwarten "nicht ohne". dabei war die waerme der ersten tage in ngong (naehe nairobi) noch ertraeglich. zwischenzeitlich jammerten aber sogar die sonnenverwoehnten locals ueber den heissesten februar seit jahren. klar, dass ich als "mondblasser" mzungu (=weisser auf kiswaheli) so meine anpassungsschwierigkeiten damit hatte.. normalerweise ist die hoehenanpassung an sich schon eine herausforderung.

die erste woche hinweg war es schlichtweg muehsam, den kilometerschnitt unter die "5min/km"-marke zu bewegen. in ngong befindet sich eine art grosser park, mit dem daran anschliessenden ngong forest, einem teils dschungelartigem waldgebiet. die ersten 20 bis 30laufminuten, um dorthin zu gelangen, waren mitunter die muehsamsten trainingskilometer.

aufgrund der temperaturen trainierte ich, im gegensatz zu meinen bisherigen aufenthalten (7x in kenia) ueberwiegend auf schmalen, technisch anspruchsvollen trails. das ein oder andere leichte "umknicken" liess sich deshalb nicht vermeiden. stellenweise muss man sich das laufen dort so vorstellen, wie im winter auf einer vereisten traktorspur.. "cross pur", nur eben auf hartem boden und statt schlamm-, staubschlucken:-)

letzte woche legte ich, u. a. so, ueber 200 laufkilometer zurueck. zusammen mit einem meiner besten freunde, edward kimosop (10k pb 29:12) ging/lief es oefters auch "zur sache". so absolvierten wir z. b. einen langen lauf ueber profilierte 28km im 4:00er schnitt. nachdem eddie vorgestern einen schlechten tag hatte und abreissen lassen musste, rannte ich meine 1000er alleine im bereich von 3:20 (berauf), 3:10-3:14 flach und die letzten drei, dann auf asphalt, in 3:10-3:07.

an die hoehe (1950m) und die temperaturen habe ich mich mittlerweile fast so gewoehnt, wie an die kenianische kost. allerdings meldete sich gestern, wie waehrend eines laengeren keniaaufenthaltes "ueblich", mein magen, sprich durchfall. das geht auch vorbei, genauso wie eine nahezu handflaechengrosse blase am fussballen-aua, die mittlerweile abgeheilt ist.. abschuerfungen nach einem trainingssturz, sowie sonnenbrand, sonst alles im lot. aber lieber blasen und durchfall als frostbeulen:-).

'wetterbericht' ist in den kenianischen medien ein eher unbedeutendes thema, bzw. wird ueberhaupt nur bei wetterextremen angesprochen. die medien sind rein national ausgerichtet, so dass ich die letzte zeit wenig mitbekommen habe, was sich so auf der welt getan hat. man muss auch nicht immer alles wissen!

heute ist auch der erste tag, an dem ich wieder intensiver das internet nutze. es geht auch mal mehrere wochen ohne! back to the roots quasi.

heimweh habe ich keines, im gegenteil, dass kommt nur in deutschland auf, wenn ich, schon bald wieder, kenia, das land, die leute, vermisse. denn dass ist, absolut meine zweite heimat!

bis mittwochnacht nutze ich noch jede stunde um afrika 'aufzusaugen' und beende diesen post.

zurueck in bayern erwarten mich wohl eis&schnee. meine spikerennschuhe fuer die bayerische crosslaufmeisterschaft am 1.3. sind mit den laengsten naegeln praepariert.

aber momentan ist das ueberhaupt kein thema, eher das motto "der weg ist das ziel"

keep on running!  

Montag, 4. Februar 2013

Erfolgreicher Abschluß Ismaninger Winterlaufserie!

Die letzten Wochen fühlte ich mich, ab&an, wie "in der Waschtrommel im Vollwaschgang". Es galt Trainingsumfänge, "wie in einem Trainingslager", in den Alltag/Arbeitsalltag zu integrieren.

Zwischen 170 bis 215 Lauf- und Skilanglaufkilometer legte ich im Januar zurück. Letzte Woche stellte ich allerdings meine Langlaufski, für diesen Winter, in den Keller. Inkl. Halbmarathon, lag der Gesamtwochen-km-umfang letzte Woche bei 130, reinen Laufkilometern. 


Nachdem durch z. T. frühlingshafte Temperaturen und Regen zum Wochenende, nahezu aller Schnee verschwunden war, meldete sich Sonntagmorgen, pünktlich zum Abschluß der Ismaninger Winterlaufserie, der Winter zurück.

Nach 12 und zuletzt 17km, standen zum Cup-Finale, unweit des Münchner Flughafens, 21,4km auf dem WK-Programm.

Bei meinem letzten Start in Ismaning, Mitte Januar, über 17km, machten mir schneeglatte Streckenbedingungen, in Kombination mit einem "schlechten Tag", zu schaffen. Es war einer dieser Tage, an denen "Nichts lief". Trotzdem erkämpfte ich einen dritten Platz, handelte mir aber einen deutlichen Zeitrückstand im Hinblick auf die Gesamt-Serienwertung ein.

Der Zeitrückstand auf Gesamtposition Zwei, Matthias Ewender, betrug vor dem Start des Serienabschlußes, immerhin 37 Sekunden. Ewender, ein erfahrenen Straßen&- Crossläufer, mit einer 31er Bestzeit auf 10km, siegte letztes Jahr, 12 Sekunden vor mir, beim Ismaninger Halbmarathon an gleicher Stelle.

Am 3. Februar 2013 war ich schon vor dem Start kämpferisch eingestellt. Ich wollte über die Halbmarathondistanz weniger um Plazierungen taktieren, sondern "laufen was geht"-Ziel, die 37 Sekunden auf Ewender "gutmachen". Der Gesamt-Seriensieg war außer Reichweite-Sebastian Hallmann lag in der Gesamtwertung, nachdem er schon Lauf 1 und 2 gewonnen hatte, uneinholbar vorne. Allerdings wollte ich mich für die Einzelwertung des Laufes, auch gegen ihn "so teuer wie möglich verkaufen". Bis km 10 enteilten Hallmann und ich dem Feld, bzw. den Verfolgern. Auf den ersten sechs Kilometern "schenkten wir uns Nichts". Das Terrain war dabei eine, durch schweres Forstgerät zerfurchte, schneebedeckte, z. T. auch schlammige, Waldstraße. Insofern war die 10km-Durchgangszeit, 32:45, einer "31er" Zeit, bei "normalen Verhältnissen", zuzuordnen. "Winterlauf pur", wobei Spikes, die Manche benutzten, trotzdem nicht die richtige Wahl gewesen sind. Zumal es auf der zweiten Streckenhälfte wieder größteils schneefrei war und der Boden z. T. auch hart/gut belaufbar war.

Der Scott-Icerunner war, wie schon in der Vorwoche beim "Altöttinger Cross" insgesamt erste Wahl!

Zurück zum Renngeschehen. Nach gut 10 Kilometern mußte ich dem, für meine Verhältnisse etwas überzogenen Tempo/-wechseln, Tribut zollen und auf Hallmann leicht "abreißen" lassen. Kurzzeitig fiel ich in ein "Loch". Der Kilometerschnitt stieg teilweise auf bedenkliche 3:30min/km. Ich rechnete schon damit, Platz Zwei in Einzel- und Gesamtwertung "abschreiben" zu können. Jedoch stabilisierte ich mich überraschend schnell wieder. Ungefähr ab km 12/13 lief den Rest des Wettkampfes gleichmäßig, zwischen 3:20-3:25 durch. Gegenwind, kurze Anstige und wechselnde Streckenverhältnisse lassen schwerlich einen Zeitvergleich zwischen der ersten und zweiten Streckenhälfte zu. Also auch in diesem Zusammenhang, "kein klassischer Halbmarathon", was ich, als "Naturläufer", reizvoll finde.

Bis in´s Ziel verlor ich auf den letzten 11 Kilometern 50 Sekunden auf den Sieger, Sebastian Hallmann, einen der besten deutschen 10000m- und Crossläufer. Im Vergleich dazu waren es, Mitte Januar, noch gut eineinhalb Minuten, die ich auf nur 17 Kilometer Distanz verlor. 50 Sekunden betrug allerdings auch mein "Plus", sprich der Vorsprung im Ziel auf Matthias Ewender. Somit sicherte ich mir 13 Sekunden vor ihm Rang Zwei in der Gesamtwertung.

Dennis Pyka, letztes Jahr Bayern´s schnellster Halbmarathonläufer (1:06 in Venlo(NL) belegte, eine Minute hinter mir, Rang Vier. Auch in der Gesamtwertung der Laufserie wurde der "LG´ler" Vierter.

Ein Halbmarathon ist, gleich ob "auf der Straße, oder im Gelände" eine "sehr lange Kante". Durch die entsprechende Nachermüdung fühle ich mich, während ich diese Zeilen schreibe, schon ein bischen als "Senior". Immerhin bin ich, als 35jähriger, auch schon Seniorenlauf-Meisterschafts-Startberechtigt..

Ich hoffe nun, dass ich mich diese Woche vor/in "Kenia" so gut erhole, dass ich, beim gemeinsamen Training mit meinen kenianischen Lauffreunden, nicht allzu alt aussehe;-)


Morgen, Dienstag, ist es soweit und mittags beginnt die lange Reise, deren Ziel Mittwochabend Ngong, Nahe Nairobi ist. 

Der nächste blog dann erst wieder aus der Wärme/Hitze Ostafrika´s.


Link Winterlaufserie:
http://winterlaufserie.net/wp/willkommen/